Zusammenfassung
Die Debatte zur Koedukation hat durch die intellektuelle Aufmerksamkeit, die der soziale Konstruktivismus seit einiger Zeit genießt, neue Impulse erhalten. Denn wird die Geschlechterzuordnung als soziale Leistung verstanden, die in Interaktionen vollbracht wird und damit von jeglichem Essentialismus gelöst, kommt den Prozessen der,Vergeschlechtlichung‘ eine größere Bedeutung zu als konstatierbaren Geschlechterdifferenzen. Eine Sensibilisierung für diese Prozesse des ‘doing gender‘ (West/Zimmermann 1991) bringt zudem alle Beteiligten und nicht nur die Frauen auf die Bühne und kommt auch in der bezeichnenden begrifflichen Erweiterung der Frauenforschung als Geschlechterforschung zum Ausdruck.
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Metz-Göckel, S. (1999). Koedukation — nicht um jeden Preis. Eine Kritik aus internationaler Perspektive. In: Behm, B.L., Heinrichs, G., Tiedemann, H. (eds) Das Geschlecht der Bildung — Die Bildung der Geschlechter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93338-6_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93338-6_8
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