Zusammenfassung
Der Bildung der Geschlechter ist die Mutter vorausgesetzt. Sie ist der schuldige Teil des Geschlechts der Bildung, der unschuldig verurteilt ist (vgl. Treusch-Dieter 1997). Die Mutter ist entweder tragisch oder komisch, meistens aber beides, tragik-komisch. Ihr verbildetes Bild geht in die Bildung der Geschlechter ein. Wer versagt, hat dies mit der Muttermilch eingesogen. Wer etwas sagt, hält eine Rede gegen sie. Die Milch der frommen Denkungsart fließt aus dem Phallus. Bildung ist es, die seine symbolische Ordnung realisiert. Sie ist im Ödipus-Komplex angelegt und bedingt, daß die Identifikation mit dem Vater die Verwerfung der Mutter einschließt. Sozialisation heißt Asozialität gegenüber dem weiblichen Geschlecht der Bildung. Hauptsache, die Abnabelung gelingt. Wer sich aus der „inzestuösen“ Nähe der Mutter nicht entfernt, hat verspielt. Denn Bildung basiert auf Autonomie.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Treusch-Dieter, G. (1990): Von der sexuellen Rebellion zur Gen-und Reproduktionstechnologie, Tübingen.
Dies. (1997): Die Heilige Hochzeit. Studien zur Totenbraut, Pfaffenweiler.
Freud, S. (1989): Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten, StA Bd. IV, Frankfurt/M.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Treusch-Dieter, G. (1999). Das schuldige Geschlecht der Bildung — eine Tragik-Komödie mit Witz . In: Behm, B.L., Heinrichs, G., Tiedemann, H. (eds) Das Geschlecht der Bildung — Die Bildung der Geschlechter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93338-6_11
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93338-6_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-93339-3
Online ISBN: 978-3-322-93338-6
eBook Packages: Springer Book Archive