Zusammenfassung
Die Bundestagswahl 1998 bedeutet einen tiefen Einschnitt in das Parteiensystem der Bundesrepublik. Hinsichtlich ihrer Bedeutung und ihres Zäsurcharakters läßt sie sich mit den Bundestagswahlen 1949 und 1969 auf eine Stufe stellen.1 Zum ersten Mal wurden die in Bonn regierenden Parteien vollständig abgewählt. 1966 und 1982 kamen die Koalitionsveränderungen ohne Wahlen zustande. In beiden Jahren blieb zudem — wie auch 1969 — jeweils eine Regierungspartei am neuen Bündnis beteiligt: 1966 die CDU/CSU, 1969 die SPD und 1982 die FDP. Die Sozialdemokraten wurden zum zweiten Mal nach 1972 stärkste politische Kraft. Es kam zu einer erdrutschartigen Verschiebung der politischen Kräfteverhältnisse zwischen den beiden Volksparteien: CDU/CSU büßten gegenüber der Bundestagswahl 1994 6,2%-Punkte ein, die SPD legte dagegen 4,5%-Punkte zu. Erst einmal, bei der zweiten Bundestagswahl 1953, war es zu größeren Verschiebungen zwischen den großen Parteien gekommen.
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Hoffmann, J. (2000). Von der Jungwählerpartei zur alternden Generationenpartei? Das Bündnis 90/Die Grünen nach der Bundestagswahl 1998. In: Pickel, G., Walz, D., Brunner, W. (eds) Deutschland nach den Wahlen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93326-3_13
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