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Die „Gruppe 53“ und ihre Künstler

Eine Fallstudie

  • Chapter
Bildmacht und Sozialanspruch
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Zusammenfassung

Als der schon in den Dreißigern stehende Zeichner Rolf Sackenheim Anfang der fünfziger Jahre aus seiner Eifeler Heimat an den Rhein aufbrach, da sah er sich innerlich und äußerlich einer Situation voller Widersprüche konfrontiert1. Nationalsozialismus und Krieg hatten ihn körperlich verletzt, hatten ihn seelisch versehrt und geistig mißtrauisch gemacht. Ihrem mörderischen Größenwahn waren einige seiner besten Jahre zum Opfer gefallen, deren Entwicklungschancen er an der Karlsruher Kunstakademie und abermals in Düsseldorf einzuholen trachtete. Als Spät-Student bei Otto Coester gewinnt er nun jenen institutionellen Schutz und jenen persönlichen Zuspruch, die es ihm ermöglichen, sich in den Künstler zu verwandeln, der er insgeheim schon immer hatte werden wollen. Seit jeher hatte ihn ja in Bann gezogen, was ihm jetzt ganz Thema wurde und fortan blieb: die Linie. In Düsseldorf wird Sackenheim zum Zeichner, der sich theoretisch und praktisch auch mit den graphischen Drucktechniken auseinandersetzt, indem er sich diese aneignet, sie immer wieder aufs neue erprobt, sie experimentell erweitert. So gerät ihm diese Lebensphase gleichermaßen zur privaten Selbstfindung wie zur künstlerischen Festigung. Er weiß nun endgültig, was er kann und will, auch daß er beides, Können und Wollen, artistisch zum Einklang zu bringen vermag. Der Künstler vertraut auf die Linie, die er sich allen Krisen zum Trotz tagtäglich vorzeichnet, an der entlang sich, in welchen Verschlingungen und Durchkreuzungen auch immer, sein Lebensweg abzeichnet.

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Anmerkungen

  1. Vgl. Hans Peter Thurn, Rolf Sackenheim — Notizen zur Biographie; in: H. P. Thurn (Hrsg.), Rolf Sackenheim. Graphische Arbeiten 1950–1985. Düsseldorf 1985, S. 1318.

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© 1997 Leske + Budrich, Opladen

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Thurn, H.P. (1997). Die „Gruppe 53“ und ihre Künstler. In: Bildmacht und Sozialanspruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93314-0_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93314-0_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-322-93315-7

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