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Zusammenfassung

Als Max Weber im Jahr 1917 auf Einladung des „Freistudentischen Bundes“ in München einen rasch vieldiskutierten Vortrag über „Wissenschaft als Beruf“ hielt, tat er dies in dem Bewußtsein und mit dem Willen, in einer Epoche radikalsten Umbruchs zu wichtigen Zukunftsfragen Stellung zu nehmen1. Nicht nur reizte es ihn, unter dem Serientitel „Geistige Arbeit als Beruf“ für Positionen einzutreten, die seinen eigenen Weg mitbestimmt hatten und die er für unverzichtbar hielt. Sondern er spürte darüberhinaus, daß er in der Erörterung berufsständischer und professionspolitischer Fragen eines der zentralsten, auch konfliktträchtigsten Themen kommender Jahrzehnte berührte. Die Vehemenz dieser wie seiner 1919 gehaltenen Ansprache über „Politik als Beruf“ resultierte aus der Gewißheit, daß die alten Berufsordnungen aus den Fugen gerieten, daß immer zahlreichere Berufe und Berufsinhaber „der festen sozialen Klassifikation...entbehren“, daß ihnen durch die militärische Niederlage, den politischen Zusammenbruch, die Wirtschaftskrise weiterer Boden entzogen würde2.

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Anmerkungen

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© 1997 Leske + Budrich, Opladen

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Thurn, H.P. (1997). Kunst als Beruf. In: Bildmacht und Sozialanspruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93314-0_5

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