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Im Kampf für das Neue

Zur Entstehung des modernen Kunsthandels zwischen Kaiserreich und Diktatur

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Bildmacht und Sozialanspruch
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Zusammenfassung

In den fünf Jahrzehnten, die zwischen Otto von Bismarcks Tod (1898) und der Gründung zweier Teilstaaten im Jahre 1949 auf dem im zweiten Weltkrieg verwüsteten Restterritorium des 1871 geschaffenen „Reiches“ vergingen, wurde in Deutschland nur während einer kurzen Zeitspanne das politische Experiment „Demokratie“ gewagt und durchgehalten. Die Weimarer Republik währte kaum 14 Jahre, kürzer als die Regentschaft Wilhelms II., kürzer auch als die Epoche Hitlers und der Nachkriegszeit. Wie eine vergängliche Unterbrechung scheint sie geschichtlich umrankt und durchwirkt von jenen mannigfachen Kontinuitäten, die zwischen dem bramarbasierenden Pathos des letzten deutschen Kaisers und dem zerstörerischen Größenwahn des ihm so ähnlichen Diktators sowie zwischen ihrer beider Gefolgschaften bestanden. Der kulturelle Reichtum und das politische Scheitern jenes ersten deutschen Demokratieversuchs treten vor der Folie dieser geschichtlichen Konstanz besonders plastisch zutage, geben sich in ihren Möglichkeiten und Begrenzungen, im Wandlungsstreben wie im Beharren als Widerspruchserbe zumal des Nach-Bismarck’ schen Kaiserreichs zu erkennen. Denn schon im wilhelminischen Vorkriegsdeutschland wohnten die politischen, ökonomischen und kulturellen Gegensätze dicht beisammen, prallten die Widersacher oftmals hart aufeinander.

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Anmerkungen

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© 1997 Leske + Budrich, Opladen

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Thurn, H.P. (1997). Im Kampf für das Neue. In: Bildmacht und Sozialanspruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93314-0_10

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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