Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit dem Thema Armut erfolgt nicht zuletzt, um darauf aufmerksam zu machen, daß Armut ein immer größer werdendes Problem für eine ständig wachsende Anzahl von Menschen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft darstellt. Damit verbunden ist die Absicht aufzuzeigen, daß diese ‚neue Armut‘ mit ihren verschiedenen Ausprägungen weder ein individuell verschuldetes noch ein zufälliges und damit unvermeidbares Problem ist. Ihrer Entstehung liegen gesellschaftliche Prozesse zugrunde, die es zu analysieren gilt. Zu diesem Zwecke werden in der Armutsforschung die verschiedenen Faktoren untersucht, die zur Armutsentwicklung beitragen. Faktoren wie beispielsweise steigende Arbeitslosenzahlen, wachsende Sozialhilfeabhängigkeit, Mangel an Mietwohnungen und ständig steigende Mieten, soziale und wirtschaftliche Umstrukturierung der postfordistischen Gesellschaft werden miteinander in Beziehung gesetzt. Die Ergebnisse fuhren zu dem Schluß, daß es sich bei der betrachteten Armut um eine „Armut durch Wohlstand“ (Alisch & Dangschat 1993: 21) handelt, um eine Armut also, die durch einen Unwillen ausgelöst und verstärkt wird, andere Umverteilungsformen und -wege zu finden, über die der durchaus vorhandene Reichtum in der Bundesrepublik Deutschland breitgefächerter verteilt werden könnte.
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Paulus, S. (1999). Sexismus, Rassismus und Armut. In: Dangschat, J.S. (eds) Modernisierte Stadt — gespaltene Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93306-5_8
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