Zusammenfassung
Potentielle Wandelbarkeit und reale Veränderungen der Bevölkerungsweisen resultieren aus veränderbaren soziokulturellen Strukturen. Bevölkerung entspricht ergo keinem Zustand, sondern einem andauernden Prozeß. Diese Prozeßhaftigkeit ist ein wichtiges Kriterium der Bevölkerung an jedem Ort und zu jeder Zeit.
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Literatur
Zeitliche Differenzierungen der Bevölkerungsweisen sind grundlegend für die Existenz einer Bevölkerungsgeschichte. Auch die geographischen Unterschiede spielen in der Bevölkerungsgeschichte eine wichtige Rolle. Bei der folgenden Darstellung der Ergebnisse der Bevölkerungsgeschichte wird sich jedoch zeigen, daß — aufgrund der Expansion der modernen europäischen Bevölkerungsweise — diese geographischen Differenzierungen tendenziell verschwinden.
Bei der Darstellung der Perioden der Bevölkerungsentwicklung halte ich mich im Großen und Ganzen an das noch relativ neue Werk Marschalcks (vgl. Marschalck 1984).
Die Darstellung der Bevölkerungstheorien geschieht exemplarisch. Sie beansprucht keine Vollständigkeit.
Vgl. hierzu Bolte/Kappe/Schmid 1980, 38, auch die Anm. 1. Selbst für das 18. Jahrhundert liegen für das generative Verhalten keine gesicherten Zahlen vor (vgl. Marschalck 1984, 25 ).
Nach Marschalck wurden in Preußen seit 1805, in Bayern seit 1808 und in Wurtemberg seit 1820 Volkszählungen durchgeführt. 1833 kam es durch die Zollvereinsstatistik zu einer ersten länderübergreifenden Erhebungsform, die 1872 von der Reichsstatistik abgelöst wurde (vgl. Marschalck 1984, 10f.). Für Marschalck ist dies gleichzeitig die “Grenze” der “vorindustriellen Zeit”. Mackenroth und Bolte et. al. setzen diese “Grenze” bereits 1750 an (vgl. Marschalck ebd., 10f.; Mackenroth 1953, 122; Bolte/Kappe/Schmid 1980, 46 ).
Vertreter dieser Gruppe sind vor allem Mackenroth, Bolte/Kappe/Schmid, aber auch Marschalk.
Vgl. Heinsohn/Knieper/Steiger 1979 und Heinsohn/Steiger1989.
Auf die Maßnahmen zur Beschränkung der Kinderzahlen während dieser Zeit werde ich in Teil II, Abschnitt B. 4. ausführlicher eingehen.
Heiratsalter und Heiratshäufigkeit waren die Variablen des generativen Verhaltens (vgl. Mackenroth 1953, 120). Zum Prinzip der “gerechten Nahrung” vgl. ausführlicher Bolte/Kappe/Sclunid 1980, 42.
Vgl. Mackenroth 1953, 120; Bolte/Kappe/Schmid 1980, 41.
Vgl. Bolte/Kappe/Schmid ebd, 44.
Die durchschnittliche Zahl der Geburten aller Frauen lag bei etwa fünf Kindern. Die mittlere Lebenserwartung bei der Geburt lag im 18. Jahrhundert etwa bei 32,5 Jahren.
Vgl. hierzu die weiter unten dargestellte Kritik von Heinsohn und Steiger.
Vgl. Heinsohn/Steiger 1989, 40.
Methoden und Ziele der bevölkerungspolitischen Interventionen dieser Zeit werde ich ausführlich in Teil II., Abschnitt B. 4. darstellen.
Vgl. Marschalck 1984, 22f.
Vgl. auch Mackenroth 1953, 123f.
Vgl. Marschalck 1984, 25.
Vgl. zur Kritik am demographischen Übergang Heinsohn/Steiger 1989, 34ff., insbesondere 36.
Vgl. Mackenroth 1953, 301f.
Mackenroth ebd., 301.
Die Schriften Malthus’ sind als Streitschriften gegen den “Optimismus” der Frühsozialisten, vor allem gegen Godwin, entstanden.
Vgl. dazu ausführlicher Mackenroth 1953, 302f.
Vgl. hierzu auch die Stellungnahme Mackenroths zur Bevölkerungstheorie Malthus’ (Mackenroth ebd., 304).
Vertreter der biologistischen Bevölkerungstheorie waren Spencer, Pearl, Reed und Verhulst (vgl. zu dieser Theorie auch Mackenroth 1953, 306f.; Bolte/Kappe/Schmid 1980, 28 ).
Mackenroth 1953, 305.
Vgl. Marschalck 1984, 27.
Vgl hierzu ausführlicher Marschalck ebd., 34f.
Vgl. Marschalck ebd., 37
Vgl. Bolte/Kappe/Schmid 1980, 47, 49; Marschalck 1984, 27.
Die Auswanderungsförderung war die einzige erfolgreiche Maßnahme der Einschränkung des Bevölkerungswachstums. Zu den Maßnahmen der Geburtenbeschränkung vgl. Marschalck ebd., 30f.
Vgl. Bolte/Kappe/Schmid 1980, 50.
Mackenroth gilt nicht als Entdecker des “demographischen Übergangs”. Vorher hatten bereits Landry, Thompson und Blaker eine Formel des demographischen Übergangs aufgestellt. Dieses klassische Modell des demographischen Übergangs erhielt durch Notestein 1945 eine komplexe theoretische Konzeption und durch Mackenroth 1953 eine zeitgemäße Ausarbeitung hin zu einer historisch-soziologischen Theorie (vgl. hierzu Schmid 1984, 46f.).
Die Übergangsstadien werden in der aktuellen Bevölkerungswissenschaft in Riff demostatische Phasen eingeteilt, davon drei, die sich auf den eigentlichen Übergang beziehen. Bei der Darstellung der Phasen beziehe ich mich aber weiterhin auf Marschalck (in Anlehnung an Mackenroth), da die inhaltliche Beschreibung der Vorgänge synonym ist.
Marschalck verlängert diese Phase bis 1955 (vgl. Marschalck 1984, 96, 123f.).
Mackenroth 1953, 128.
Mackenroth 1953, 128.
Vgl. Marschalck 1984, 41f.
Vgl. ausführlicher Bolte/Kappe/Schmid 1980, 47f.
Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung bildeten sich neue Erscheinungsformen der Armut, die nun — im Gegensatz zur vorindustriellen Zeit — explizit gesellschaftlich bedingt waren (vgl. hierzu ausführlicher Sachße/Tennstedt 1983, 154–188, insbesondere 173).
Vgl. Sachße/Tennstedt ebd., 160.
Vgl. Marschalck 1984, 48 und auch Bade 1983, 29ff.
Vgl. zum Verhältnis von Binnenwanderung und Verstädterung neben Marschalck 1984, 50f. auch Schmid 1984, 42.
Zu diesen Wissenschaftlern sind Brentano, Wolf und Bolte/Kappe/Schmid zu zählen.
Marschalck beruft sich bei seiner Interpretation des Beginns des Fertilitätswandels auf das in etwa gleichbleibende Niveau der Geborenenzif fern zwischen 1880 und 1900 und auf die Ergebnisse des Bevülkerungswissenschatflers Knodel. Den Geburtenrückgang sieht Marschalck als eine Folge des sich seit 1890 durchsetzenden Fertilitätsrückgangs (vgl. Marschalck 1984, 53, insbesondere Anm. 1).
Vgl. Marschalck ebd., 69.
Die Variable “Nahrungsspielraum” verlor als Einflußfaktor auf die generative Struktur zugunsten der Variablen “Wirtschaftsform” und “Arbeitsorganisation” an Effektivität.
Vgl. hierzu ausführlicher Marschalck 1984, 56f.
Vgl. hierzu ausführlicher Sachße/Tennstedt 1983 154–188, insbesondere 161f.
Die Darstellung der diversen Theorien zum Geburtenrückgang basiert hauptsächlich auf den Ausführungen Mackenroths (Mackenroth 1953, 298–325), Marschalcks (Marschalck 1984, 57–67), Boltes et. al. (Bolte/Kappe/Schmid 1980, 28–37; 64–74), Loys (Loy 1981) und Schmids (Schmid 1984, 95–130 ).
Vgl. hierzu Bolte/Kappe/Schmid 1980, 50.
Vgl. Mackenroth 1953, 315; in Anlehnung an Marx 1962, 648.
Vgl. Marx ebd. 657–677. Ein Zitat erhellt diese Relation: “Der Pauperismus bildet das Invalidenhaus der aktiven Arbeiterarmee und das tote Gewicht der industriellen Reservearmee. Seine Produktion ist eingeschlossen in die Produktion der relativen Überbevölkerung, seine Notwendigkeit in ihrer Notwendigkeit, mit ihr bildet er eine Existenzberechtigung der kapitalistischen Produktion und Entwicklung des Reichtums” (Marx 1962, 673. In der Verelendungstheorie ist die Vermehrung der Arbeiterschaft durch die kapitalistische Produktionsweise eine Konstante. Diese Konstante wird von Bolte et. al. bezweifelt (vgl. Bolte/Kappe/Schmid 1980, 29). Zweifellos nimmt die Arbeiterschaft als Klasse immer mehr an Bedeutung ab. Berücksichtigt man jedoch die kontinuierlich hohe Arbeitsplatzlosenquote, bei der u.a. die unterste Schicht überrepräsentiert ist, so gewinnt die “Vermehrungsthese” wieder an Relevanz.
Vgl. Mackenroth 1953, 315f. Wie bereits kurz erwähnt und während der Darstellung der folgenden Theorien immer wieder auftretend, bleibt eine fundierte Erklärung des Geburtenrückgangs durch die einzelnen Theorien jedoch generell aus. Insofern ist die Kritik Mackenroths an Marx nicht fundamental, sondern höchstens als eine Kritik anzusehen, die andere potentielle Bestimmungsgründe generativen Verhaltens nicht adäquat beachtet.
Vgl. Mackenroth ebd., 317. Berücksichtigt man jedoch die “Verzögerungszeiten” (vgl. Schmid 1984, 76), die das Reaktions-und Wirkungsgefüge der Relation zwischen Sozialstruktur und generativer Struktur aufweist, so erhält die Armutstheorie — in Anbetracht des Geburtenrückgangs nach 1900 auch in der untersten Schicht — wiederum eine höheren Plausibilitätsgrad.
Vgl. Mackenroth 1953, 317f. Auch hier ist die Kritik nicht als eine fundamentale zu verstehen. Sie richtet sich lediglich gegen den Absolutheitsanspruch der Theorie. Dies verdeutlicht auch eine Zitat Mackenroths: “Armutstheoretiker und Wohlstandstheoretiker können sich in der hoch-und spätkapitalistischen Situation beide verifiziert finden, nur jeweils in verschiedenen Bevölkerungsschichten. Beide verabsolutieren diese partielle Sicht zu jener allgemeinen Theorie…” (Mackenroth ebd., 319).
Wohlstand wird als ein Phänomen aufgefaßt, das sich während der Industrialisierung entwickelt hat. Aufgrund des mit der Industrialisierung einhergehenden wirtschaftlichen Wachstums, von dem zunächst vor allem die obere Schicht profitierte, entsteht eine nach Genuß strebende Motivation der Individuen, die das generative Verhalten beeinflußt.
Vgl. hierzu auch Cromm 1988, 157f.
Vgl. hierzu Cromm ebd., 159.
Vgl. hierzu auch Cromm ebd., 160 und Mackenroth 1953, 320f.
Vgl. hierzu den tabellarischen Beleg bei Loy (Loy 1981, 23), zitiert nach Wolf (Wolf 1912, 44). Der Prozentsatz der Geburten ist bei den Beamten am niedrigsten.
Vgl. Loy 1981, 24f.
Eine ausführliche Dastellung und eine kritische Würdigung der synthetisierenden Milieutheorie gibt Loy (Loy 1981, 25–29).
Die Relevanz der Präventivmitteltheorie für die damalige Bevölkerungspolitik wird an anderer Stelle aufgezeigt (vgl. Teil II., Abschnitt B. 4.). Hier geht es zunächst nur um das Anliegen der Theorie, bestimmte soziale Faktoren als Ursache für den Geburtenrückgang aufzustellen.
Vgl. hierzu Mackenroth 1953, 321–325. Ähnlich wie bei der Armutstheorie und bei der Wohlstandstheorie kritisiert Mackenroth auch hier die Reduzierung und die Verallgemeinerung des Geburtenrückgangs auf explizit ökonomische Faktoren. Mit diesem Ansatz — so Mackenroth — könne das veränderte generative Verhalten nicht erklärt werden.
Vgl. Bolte/Kappe/Schmid 1980, 30.
Die Diskussion um das Problem der Instrumentalisierung der Theorien durch die Politik wird am Ende des Teils I behandelt.
Marschalck 1984, 103.
Marschalck ebd., 60.
Auch bei dieser Theorie steht die Beschreibung im Vordergrund. Eine Erklärung des Fruchtbarkeitswandels vermag sie nicht zu leisten. Dennoch ist sie bis heute die wichtigste Grundlage des Verständnisses der Phase des demographischen Übergangs geblieben. Dies führt Marschalck darauf zurück, daß sie wenig konkretisiert und deshalb kaum widerlegbar ist. (vgl. Marschalck ebd., 60f.).
Vgl. Heinsohn/Steiger 1989, 34ff.
Vgl. Heinsohn/Steiger ebd., 114ff.
Da diese These inhaltlich Gegenstand des Kap. 111.4. ist, werde ich sie auch dort angemessen erläutern. An dieser Stelle erhält sie zunächst erst mal nur den Stellenwert einer Theorie, die sich auf die Bevölkerungsentwicklung, insbesondere auf den demographischen Übergang bezieht.
Vgl. Marschalck 1984, 84f.
Vgl. Marschalck ebd., 73. Marschalck benutzt hier die Termini Ipsens, der diesen Prozeß als eine “Wendung vom Nachwuchs zur Aufzucht” darstellt.
Vgl. hierzu ausführlich Teil II dieser Arbeit.
Bereits vorher waren schon etwa 1,3 Mio. Menschen aus der damaligen SBZ in die BRD umgesiedelt.
Aufgrund der Anwendung der Bevölkerungslehre Mackenroths in dieser Arbeit ist eine ausführliche Darstellung an dieser Stelle überflüssig. Insofern fahre ich mit einer kritischen Würdigung der Theorie fort.
Marschalck 1984, 125, siehe auch Anm 2.
Bolte/Kappe/Schmid 1980, 34
Schmid 1984, 58.
Schmid ebd., 56. Vgl. dazu auch die Darstellung der gesamten Diskussion um das Mackenroth’sche Konzept: Schmid ebd., 52–58. Weitere kritische Bemerkungen zu seinem Konzept finden sich bei: Loy 1981, 96f.
Vgl. hierzu und im folgenden: Schmid 1984, 77f.
Vgl.Weber 1985, 12f.
Vgl. Schmid 1984, 79f.
Schmid ebd., 80.
Vgl. Marschalck 1984, 101.
Vgl. Geisler und Meyer 1992, 294.
Geisler und Meyer ebd., 294f.
Während die BRD wie viele andere fortgeschrittene Industriegesellschaften seit Bestehen faktisch ein Einwanderungsland ist, stellt die DDR seit 1950 ein Auswanderungsland dar. Begleitet von niedrigen Geburtenraten sank die Bevölkerungszahl von 1948 (19,1 Mio.) bis 1989 auf 16,4 Mio. Einwohner.
Vgl. hierzu Geisler und Meyer 1992, 289.
Geisler und Meyer ebd., 293.
Vgl. hierzu Bolte/Kappe/Schmid 1984, 64f und 75. Rationalisierung, Individualisierung und Ökonomisierung gelten als die grundsätzlichen Faktoren des veränderten generativen Verhaltens. Vgl. auch Geisler und Meyer 1992, 289f
Vgl. Cromm 1988, 9f. Cromm erwähnt in diesem Zusammenhang auch die Arbeiten von Ungern-Stemberg/Schubnell.
Vgl. hierzu und im folgenden: Marschalck 1984, 123f.
Vgl. hierzu die entsprechenden Andeutungen Boltes et. al. zur Darstellung der Bevölkerungsentwicklung (Bolte/Kappe/Schmid 1980, 11, 93) und zur Problematisierung der Integration von Ausländern und Asylbewerbern (Bolte/Kappe/Schmid ebd., 84). Noch unverblümter gibt sich Schwarz in seiner Arbeit über Familienpolitik. Als bevölkerungspolitische Ziele führt er u.a. an: “Erhaltung des kulturellen Erbes und der nationalen Identität, insbesondere im Zusammenhang mit der Aufnahme vieler Menschen aus fremden Kulturkreisen” oder “Erhaltung des inneren Friedens, der bei der Aufnahme vieler Ausländer gestört werden könnte.” (Schwarz 1988, 8.)
Mackenroth verweist auf diese fehlende Relevanz der Optimumtheorie (vgl. Mackenroth 1953, 323f.). Auch Bolte et. al. beklagen das Fehlen der praktischen Umsetzbarkeit diverser Theorien (vgl. Bolte/Kappe/Schmid 1980, 30 ).
Der Versuch, statistische Werte für Prognosen zu benutzen, wird verhängnisvoll, wenn man ihn über das gewünschte Maß hinaustreibt. So würde die Bevölkerung der BRD — den Prognosen zufolge — im Jahr 2500 nur noch etwa 0,25 Mio. Einwohner betragen. Hier zeigt sich, daß statistische Werte nur so lange zur Erklärung eines Sachverhalts herangezogen werden, wie sie plausibel erscheinen. Im Kern sind sie, da sie stabile, d.h. gleichbleibende Verhältnisse voraussetzen, von Anfang an unsinnig (vgl. hierzu ausführlicher: Marschalck 1984, 112f.).
Vgl. zu diesem Ansatz ausführlicher Cromm 1988, 174; Loy 1981, 69f.
Vgl. zu den sozioökonomischen Ansätzen Cromm ebd. 175ff.
Vgl. zu diesem Ansatz ausführlicher Marschalck 1984, 126; Cromm ebd. 175f.; Loy 1981, 71f.
Vgl. hierzu die Modernisierungstheorie mit ihrem struktur-funktionalem Ansatz und auch die Theorie Mackenroths.
Vgl. Cromm 1988, 197f.
Vgl. hierzu Cromm 1988, 191f.; Loy 1981, 85f.
Vgl. Bolte/Kappe/Schmid 1980, 36; Cromm 1988, 187.
Vgl. zu diesen Modellen Cromm ebd., 192f, Loy 1981, 87f.
Vgl. zu diesem Modell auch Loy ebd., 88f.
Vgl. zu Schmids Modell: Cromm 1988, 184f. Loy führt alle Dimensionen der Konzeption an: der wirtschaftliche Sektor, die Berufsstruktur, das axiale Prinzip, die Zukunftsorientierung und die Entscheidungsbildung (vgl. Loy 1981, 99f.).
Schmid 1984, 103. Vgl auch Kaufmann et. al. 1982, 527f.
Schmid ebd., 127f
Eine ausführliche Darstellung der sozialpsychologischen Ansätze geben Cromm 1988, 199f. und Loy 1981, 73f.
Vgl. zu diesem Ansatz: Cromm 1988, 211f.
Vgl. Marschalck 1984, 126f.
Vgl. Marschalck 1984, 126. Mackensen spricht sich, statt für eine historische Analyse der Bedingungen der Bevölkerungsentwicklung, für eine Analyse der Bedingungen der Entwicklung des Bevölkerungsprozesses aus. Bevölkerung wird hier nicht in Zustände, denen bestimmte Strukturen immanieren, kategorisiert, sondern als permanenter Prozeß aufgefaßt. Die Suche nach einer alten und einer neuen Bevölkerungsweise wäre damit überflüssig (vgl. Mackensen 1981, 25, in Anlehnung an Cromm 1988, 196 ).
Vgl. hierzu Cromm 1988, 197f.
Vgl. Cromm ebd., 213f.
Dies bestätigt auch Cromm: Die psychologischen Variablen bilden eigentlich sozusagen eine intervenierende Variable zwischen soziologischen Faktoren und Fruchtbarkeit. Insofern sind soziologische Konzepte grundlegend und umfassend, denn sie suchen die Rahmenbedingungen zu erforschen, innerhalb derer das Handeln stattfindet und von denen es abhängt (Cromm 1988, 213 ).
Ich denke hier vor allem an Mackenroth, Bolte et. al und Schmid. Abgesehen von diesen eindeutigen Befürwortern bevölkerungspolitischer Maßnahmen sind aber auch die Vertreter einer sogenannten “wertfreien” oder “ideologiefreien” Bevölkerungswissenschaft nicht unschuldig an der politischen Verwertung ihrer Ergebnisse. Pinn und Nebelung zeigen auf, daß auch Bevölkerungswissenschaftler wie Cromm einen Unterschied zwischen Ideologie und Wissenschaft machen und so auch die Rassenhygiene der Nationalsozialisten als einen Mißbrauch der eigentlich “guten” Bevölkerungswissenschaft der damaligen Zeit deuten. Pinn und Nebelung kritisieren zurecht, daß auf diese Art keine kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus stattfinden kann. Ähnlich ist auch der Versuch von Weingart/Kroll//Bayertz zu bewerten, wenn sie die Humangenetik von ihrer rassenhygienischen Herkunft trennen wollen (vgl. hierzu Pinn/Nebelung 1992, 37ff.). Alle dieses Versuche, die Wissenschaft “rein” zu halten, können zu einer unweigerlichen Instrumentalisierung durch Politiker führen, die ein Interesse daran haben, daß in der BRD Nationalismus, Rassismus und Sexismus wieder zur Norm werden.
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Ottersbach, M. (1997). Die Entwicklung von Bevölkerung und Bevölkerungstheorie. In: Gesellschaftliche Konstruktion von Minderheiten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93303-4_3
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