Von der kommunalen Sozialpolitik zur sozialen Kommunalpolitik

Zusammenfassung

Jugendhilfe, im historischen Verständnis betrachtet, zeigt in der religiösen Armenhilfe, der humanistischen Wohlfahrtspflege und der staatlichen Sozialfürsorge eine Entwicklungslinie, die zum einen auf die Pluralität und Vielschichtigkeit gesellschaftlicher Phänomene reagiert und zum anderen als Aktionsfeld kommunaler Sozialer Arbeit ein permanent wachsendes sowie offensives Grundverständnis einnimmt: Jugendhilfe als tertiäre Sozialisationsinstanz hat daher weniger nach dem „Gesetz der sozialen Verspätung“ (= Eingriffsverwaltung) zu reagieren, sondern orientiert sich als planende Instanz vielmehr an partizipativen, parteilichen und präventiven Maßnahmen zur Reduktion bzw. Vermeidung von Komplexität und sozialer Disparitäten. Sie will kommunale Sozialpolitik als soziale Kommunalpolitik gestalten (Bassarak 1983).