Zusammenfassung
Im föderativen System der Bundesrepublik Deutschland kommt den Kommunen die grundgesetzliche Aufgabe der Daseinsvorsorge für alle Anliegen der örtlichen Gemeinschaft zu. Die Sozialpolitikwissenschaft konzentrierte sich lange Zeit auf die Bundesebene, beschrieb und entwickelte generelle Konzepte, z.B. zur Vermeidung und Verminderung von Disparitäten hinsichtlich der Nutzung materieller und immaterieller Ressourcen. Auf der lokalen Ebene werden jedoch demographische und soziale Veränderungen unmittelbar wahrgenommen. Dort werden soziale Probleme ‚hautnah‘ erfahren und individuelle Handlungspotentiale können sich produktiv und konstruktiv in besonderer Weise zeigen (Naegele/Tews 1993: 358). Konzentriert sich Alten(hilfe)planung auf eine Verbesserung der Lebenssituation älterer Menschen, muß sie an der lokalen Ebene ansetzen und auf fundierten Kenntnissen über die Lebens- und Problemlagen älterer Menschen aufbauen. Nur unter dieser Voraussetzung kann sie angemessen reaktiv und konstruktiv wirksam werden. Der Landesaltenpolitik und -planung haben in diesem Zusammenhang die Funktionen, Orientierungshilfen für die Kommunen zu bieten und Anstöße für Praxisveränderungen zu geben (MAGS NW 1989: 1). Hierbei ist es auch das Ziel, aufgrund einheitlicher Kriterien Maßnahmen zu initiieren, die zu einer qualitativ gleichmäßigen Versorgung im Land führen. Landesaltenplanung gibt daher einen Rahmen vor, der durch kommunale Initiativen gefüllt und konkretisiert werden muß.
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Literatur
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Naegele, G., Rosendahl, B., Zängl, P. (1999). Leitlinien für eine kommunale Pflegebedarfsplanung am Beispiel Nordrhein-Westfalens. In: Dietz, B., Eißel, D., Naumann, D. (eds) Handbuch der kommunalen Sozialpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93291-4_19
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