Zusammenfassung
Beide Staaten, Polen wie Deutschland, waren nach 1989 mit einem vergleichbaren Problem konfrontiert: dem der Reorientierung bzw. Neuorientierung ihrer Außenpolitik! Für Deutschland stellte sich diese Rollenneubestimmung wegen der Vereinigung. Gewissermaßen über Nacht war diesem Land der Rang einer Großmacht, wenn auch nicht unbedingt einer Weltmacht, zugefallen (vgl. etwa Schwarz 1994). Dadurch wurden — zu Recht oder zu Unrecht — national wie international alte Ängste reaktiviert und auch geäußert, dass sich Deutschland aus seiner Westbindung herauslösen könne und eine Vormachtrolle in Europa anstrebe. Dieser Wandel löste eine heftige akademische Diskussion aus, wie denn Deutschland seine neue Rolle definieren solle (vgl. Hellmann: 1996; Maull 1992: 272). Von offizieller Seite wurde dieser Statuswandel von Anfang an mit den Postulaten der gewachsenen Pflichten und der größeren Verantwortung verknüpft. Deswegen argumentierte u.a. Hellmann (1999: 1), dass dieses „‚new‘ Germany which entered the world stage in 1990 was the old FRG in many ways” (Hervorhebung im Orig.).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 2001 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Eberwein, WD., Ecker-Ehrhardt, M. (2001). Interessen, Wertvorstellungen und Erwartungen. In: Deutschland und Polen — Eine Werte- und Interessengemeinschaft?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93274-7_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93274-7_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3136-5
Online ISBN: 978-3-322-93274-7
eBook Packages: Springer Book Archive