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Zusammenfassung

Der am 6. April 1904 in Ehingen in Württemberg geborene Kiesinger war nach seinem Jurastudium ab 1935 zunächst als Rechtsanwalt tätig. 1933 war er der NSDAP beigetreten und arbeitete von 1940 bis 1945 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Auswärtigen Amt. Von 1943 bis 1945 fungierte er als stellvertretender Leiter der dortigen Rundfunkabteilung. Nach Kriegsende war Kiesinger in einem Internierungslager inhaftiert und trat nach seiner Entlassung der CDU bei. Zunächst war er als Geschäftsführer in Südwürttemberg-Hohenzollern und dann zwischen 1949 und 1958 als Bundestagsabgeordneter für die Partei tätig. Über mehrere Jahre führte er den Vorsitz im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat. Von 1954 bis 1958 leitete er, als entschiedener Befürworter der Außenpolitik Konrad Adenauers, den außenpolitischen Ausschuss des Bundestages. Daneben gehörte Kiesinger von 1950 bis 1958 der Beratenden Versammlung des Europarates an und seit 1950 dem Vorstand der CDU. Von 1958 bis 1966 war Kiesinger Ministerpräsident von Baden-Württemberg. In dieser Funktion setzte er insbesondere kulturpolitische Schwerpunkte, wie beispielweise die Gründung der Universität Konstanz. In seiner Funktion als Bundesratspräsident (1962/63) suchte Kiesinger bei den finanzpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Bund und Ländern zu vermitteln. In die Zeit seiner Kanzlerschaft fielen die Notstandsgesetze von 1968 und der Beginn der Neuen Ostpolitik unter dem SPD-Außenminister Brandt. Im März 1967 übernahm Kiesinger als amtierender Kanzler auch den Bundesvorsitz der CDU, den er bis 1971 innehatte. Während seiner Amtszeit sah sich Kiesinger immer wieder heftigen Angriffen seitens der Öffentlichkeit wegen seiner früheren Mitgliedschaft in der NSDAP und seiner Tätigkeit für das nationalsozialistische Regime ausgesetzt. Aus den Wahlen des Jahres 1969 gingen CDU/CSU zwar erneut als stärkste Kraft hervor, doch verlor Kiesinger das Amt des Bundeskanzlers an seinen ehemaligen Außenminister Willy Brandt, da die Große Koalition zerbrach und die SPD sich entschloss, mit der FDP ein sozial-liberales Bündnis einzugehen. Von 1969 bis 1980 gehörte Kiesinger erneut dem Bundestag an, bevor er sich aus der aktiven Politik zurückzog. Kurt Georg Kiesinger starb am 9. März 1988 in Tübingen.

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Klaus Stüwe

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© 2002 Leske + Budrich, Opladen

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Stüwe, K. (2002). Kurt Georg Kiesinger. In: Stüwe, K. (eds) Die großen Regierungserklärungen der deutschen Bundeskanzler von Adenauer bis Schröder. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93273-0_4

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