Zusammenfassung
Ludwig Erhard wurde am 4. Februar 1897 in Fürth geboren. Er studierte an der Universität in Frankfurt/Main. Von 1928 bis 1944 war er als Ökonom an der Handelshochschule in Nürnberg tätig. 1945 beriet er die amerikanische Besatzungsmacht in wirtschaftspolitischen Fragen und wurde noch im gleichen Jahr Minister für Handel und Gewerbe in Bayern. Als Direktor für I Wirtschaft des Vereinigten Wirtschaftsgebiets bereitete er die Währungsreform von 1948 mit vor. Bereits 1949 zog Erhard für die CDU in den Bundestag ein, dem er bis 1976 angehörte. Von 1949 bis 1963 war er Bundeswirtschaftsminister. In den vierzehn Jahren seiner Amtszeit bestimmte Erhard wesentlich die Wirtschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland und gilt daher als der „Vater des Wirtschaftswunders“. Erhard war ein Verfechter der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, die für den sozialen Frieden in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit von entscheidender Bedeutung waren. Erhard wurde 1957 Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland. 1963 trat er die Nachfolge Konrad Adenauers als Bundeskanzler an. Dank seines Ansehens bei der Bevölkerung konnte die CDU/CSU/FDP-Regierung unter Erhard 1965 erneut die Bundestagswahlen gewinnen. Im folgenden Jahr wuchs die innerparteiliche Kritik an Erhard, und es kam zu Meinungsverschiedenheiten mit der FDP über den Bundeshaushalt. So sah Erhard sich schließlich gezwungen, von seinem Amt zurückzutreten. 1966/67 war Erhard Vorsitzender der CDU, anschließend Ehrenvorsitzender der Partei. Erhard starb am 5. Mai 1977 in Bonn. Erhard veröffentlichte mit Wohlstand für alle (1957) und Deutsche Wirtschaftspolitik (1962) zwei bedeutende Monographien.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Stüwe, K. (2002). Ludwig Erhard. In: Stüwe, K. (eds) Die großen Regierungserklärungen der deutschen Bundeskanzler von Adenauer bis Schröder. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93273-0_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93273-0_3
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