Zusammenfassung
Soziale Randständigkeit und Armut gehen in der Regel mit vielfältigen Deprivationserscheinungen einher. Armut ist damit nicht nur durch Unzulänglichkeiten in der Verfügbarkeit über materielle Ressourcen und Beeinträchtigungen der Lebensqualität gekennzeichnet, sondern zieht im Gefolge auch Mangellagen im immateriellen Bereich nach sich.2 Sie ist daher häufig mit sozialer Isolation, räumlicher Segregation,3 Beeinträchtigungen der Gesund-heit,4 eingeschränkten Karrierechancen der Nachkommen5 etc. verbunden.
Die in einem früheren Aufsatz des Verfassers (Zukunftsperspektive und Wohlbefinden bei sozial benachteiligten Jugendlichen, in: Jürgen Mansel/Klaus-Peter Brinkhoff [Hrsg.], Armut im Jugendalter. Soziale Ungleichheit, Gettoisierung und die psychosozialen Folgen, Weinheim/München 1998, S. 141ff.) anhand eines Datensatzes bei Jugendlichen in der Sekundarstufe II vorgestellten Analysen und Berechnungen werden hier anhand einer aktuellen Erhebung bei Schüler(inne)n der Sekundarstufe I überprüft. Inhaltlich wurde der vorliegende Beitrag gegenüber der ursprünglichen Version insbesondere durch eine stärkere Berücksichtigung der Gewalterfahrungen (eigene Gewalttätigkeit und Häufigkeit der Viktimisierung) erweitert.
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Literatur
Vgl. Paul Tschümperlin, Erklärungen von Armut. Konsequenzen für die Soziale Arbeit, Brunnen 1988
Vgl. Jens S. Dangschat, Sozialräumliche Aspekte der Armut im Jugendalter, in: Andreas Klocke/Klaus Hurrelmann (Hrsg.), Kinder und Jugendliche in Armut. Umfang, Auswirkungen und Konsequenzen, Opladen 1998, S. 112ff.;
Johann Bacher, Einkommensarmut von Kindern und subjektives Wohlbefinden. Bestandsaufnahme und weiterführende Analysen, in: Jürgen Mansel/Georg Neubauer (Hrsg.), Armut und soziale Ungleichheit bei Kindern, Opladen 1998, S. 173ff.;
Thomas Elkeles/Renate Kirschner/Michael Kunert, Armut und Gesundheit bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sekundäranalysen von Daten der „Biogramm-Forschung“, in: Jürgen Mansel/Klaus-Peter Brinkhoff (Hrsg.), Armut im Jugendalter, a.a.O., S. 158ff.
Vgl. z.B. Petra Buhr/Monika Ludwig, Deklassierung oder biographischer Übergang?, Modernisierte Armutskarrieren in den achtziger Jahren, in: Michael M. Zwick (Hrsg.), Einmal arm, immer arm?, Neue Befunde zur Armut in Deutschland, Frankfurt am Main/New York 1991, S. 106ff.
Vgl. Richard S. /Susan Folkman, Transactional theory and research an emotions and coping, in: European Journal of personality 1/1987, S. 141ff.;
Jürgen R. Nitsch, Streß. Theorien, Untersuchungen, Maßnahmen, Bern/Stuttgart/Wien 1981. Auch Johannes Siegrist (Soziale Ungleichheit und Gesundheit. Neue Herausforderungen an die Präventivpolitik in Deutschland, in: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften 2/1995, S. 54) stellt den Zusammenhang von Armut und gesundheitlichem Wohlbefinden theoretisch über stresstheoretische Konzeptionen her.
Vgl. Bernd Wegener, Gibt es Sozialprestige?, in: Zeitschrift für Soziologie 3/1985, S. 209ff.
Zu dem Sachverhalt, dass sich je nach der zugrunde gelegten Armutsdefinition die als arm definierten Personenkreise nicht unerheblich voneinander unterscheiden, siehe auch: Andreas Klocke, Methoden der Armutsmessung. Einkommens-, Unterversorgung:-, Deprivations-und Sozialhilfekonzept im Vergleich, in: Zeitschrift für Soziologie 4/2000, S. 320ff.
Vgl. z.B. William Thomas/Dorothee Thomas-Swaine, Situations define as real, are real in its consequences, in: Gregory Prentice Stone/Hilarie A. Faberman (Hrsg.), Social psychologie through symbolic interaction, Toronto 1970, S. 145ff.
Vgl. Klaus Hurrelmann, Einführung in die Sozialisationstheorie, Weinheim 1986
Vgl. hierzu z.B. auch Klaus Hurrelmann/Jürgen Mansel, Gesundheitliche Folgen wachsender schulischer Leistungserwartungen. Ein Vergleich von identisch angelegten repräsentativen Schülerbefragungen der Jahre 1986 und 1996, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung 2/1998, S. 168ff.;
Klaus Hurrelmann u.a., Die psychosozialen Kosten verunsicherter Statuserwartungen im Jugendalter, in: Zeitschrift für Pädagogik 1/1988, S. 25ff.
Vgl. Jürgen Mansel, Familiale Erziehung und Gewalterfahrungen. Hintergründe und Folgen von Viktimisierungen, in: Zeitschrift für Familienforschung 3/2001, S. 26ff.
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Mansel, J. (2002). Lebenssituation und Wohlbefinden von Jugendlichen in Armut. In: Butterwegge, C., Klundt, M. (eds) Kinderarmut und Generationengerechtigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93259-4_8
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-322-93259-4
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