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Über Armut reden!

Pädagogisch-didaktisches Material zum Thema „(Kinder-)Armut“ für Schule und Weiterbildung

  • Chapter
Kinderarmut und Generationengerechtigkeit
  • 676 Accesses

Zusammenfassung

Seit Mitte der 80er- und verstärkt während der 90er-Jahre ist Armut in Deutschland wieder zu einem öffentlich viel diskutierten Thema geworden. Anlass zur Sorge bereitet insbesondere die permanente „Verjüngung“ (Infantilisierung) der Armut, d.h. die wachsende Zahl von Kindern und Jugendlichen, die unter prekären Lebensbedingungen aufwachsen. Davor hatte in der BRD nach dem sog. Wirtschaftswunder und einer Periode wohlfahrtsstaatlichen Ausgleichs die Vorstellung einer „nivellierten Mittelstands-“ bzw. „Milieugesellschaft“ dominiert, in der Armut — wenn überhaupt — nur noch als Randgruppenphänomen vorkommen und sich die sozialen Unterschiede minimieren sollten.1 In der DDR ließen die „sozialistische Arbeitspflicht“, Vollbeschäftigung und ein Programm zur Befriedigung aller Grundbedürfnisse auf niedrigerem Niveau die Armut praktisch aus dem öffentlichen Blickfeld verschwinden. Wo sie dennoch vorkam und nicht übersehen werden konnte, deutete man sie kurzerhand zu einem Problem der „Asozialität“ oder individuellen Gesundheitsproblemen um.2

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Literatur

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Christoph Butterwegge Michael Klundt

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© 2002 Leske + Budrich, Opladen

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Esen, E. (2002). Über Armut reden!. In: Butterwegge, C., Klundt, M. (eds) Kinderarmut und Generationengerechtigkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93259-4_13

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93259-4_13

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-3082-5

  • Online ISBN: 978-3-322-93259-4

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