Zusammenfassung
Jährlich wiederholt sich ein fast kindlich anmutendes Spiel. Sobald sich der Jahrestag der Wiedervereinigung nähert, beginnen Parteivertreter öffentlich darüber zu streiten, wem die größeren Verdienste bei der deutschen Einigung zukommen. Die SPD verweist auf die Verdienste von Willy Brandt und schmälert im gleichen Atemzug die von Helmut Kohl. Die Wiedervereinigung hätte auch jeder andere Kanzler geschafft, so SPD-Generalsekretär Müntefering. Die journalistischen Hilfskräfte schlagen einen ähnlichen Ton an: „Helmut im Glück?“, fragt der Hamburger Spiegel; der Bundeskanzler sei nur „ein glücklicher Nutznießer einer internationalen Konstellation gewesen“. Die FDP preist die Leistungen ihrer beiden Außenminister Walter Scheel und Hans Dietrich Gen-scher. Letzterer sei der eigentliche „Architekt der Wiedervereinigung" gewesen. Für die CDU/CSU dagegen bleibt Helmut Kohl der „Kanzler der deutschen Einheit“.
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Teltschik, H. (2002). Der deutsche Vereinigungsprozess im internationalen Kräftefeld. In: Süß, W. (eds) Deutschland in den neunziger Jahren. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93248-8_2
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Print ISBN: 978-3-8100-3226-3
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