Zusammenfassung
Die Aufgabe in der Arbeit mit unfreiwilligen Klienten (d.h. mit Menschen, die nicht von sich aus Hilfe suchen) besteht für die Fachkräfte darin, aktiv auf Eltern und Kinder zuzugehen und sich dabei der „Unfrei-willigkeit“ dieser Klienten bewusst zu sein. Die Fachkräfte müssen sich bewusst sein, dass sie möglicherweise Widerstände bei den unfreiwilligen Klientinnen und Klienten aktivieren, wenn sie ungebeten von sich aus mit einer Familie Kontakt aufnehmen. Indem sie intervenieren, üben sie natürlich eine Kontrolle aus, oft mit dem Ziel der Wiederherstellung von Normalzuständen im Sinne herrschender Wertvorstellungen und provozieren damit bei den Betroffenen Widerstand. Andererseits treffen sie auf Menschen in Notsituationen, die einen inneren Abwehrmechanismus in Bezug auf ihre eigene Problemwahrnehmung entwickelt haben. Diese eigene, helferunabhängige Unfreiwilligkeit ist um so stärker, je schwerer die Lebensprobleme sich darstellen. Autonomie und Kompetenz von Eltern und Kindern müssen daher allererst herausgearbeitet und unterstrichen werden, damit ein Dialog möglich wird. Dann kann über den Versuch einer gemeinsamen Problembeschreibung der Zugang zu den Hilfen geöffnet und ermöglicht werden.
„Wir müssen lernen, Konfliktspannungen zu ertragen mit widerstreitenden Tendenzen zu leben und eben das Vertrauen zu haben, dass sich im Aushalten dieser inneren Konflikte auch die Lösung einstellt“.
(Helm Stierlin)
PPQ 4 wurde von Uli Biermanski, Klaus Holland, Uwe Sandvoss erarbeitet.
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Literatur
Vgl.: Rohwer-Kahlmann, H.: In: Fachlexikon der sozialen Arbeit. Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge (Hg.). Frankfurt a. M.: Eigenverlag, 1993, 3. Aufl., S. 852
als eine sinnbildliche Gestaltung
Vgl. PPQ 8 Kinderschutz — Nothilfefunktion
Vgl. PPQ 8 Kinderschutz
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© 2001 Leske + Budrich, Opladen
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Dormagen, S. (2001). Arbeit mit unfreiwilligen Klienten. In: Dormagen, S. (eds) Dormagener Qualitätskatalog der Jugendhilfe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93244-0_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93244-0_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3336-9
Online ISBN: 978-3-322-93244-0
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