Zusammenfassung
Das Lehramt für Sonderpädagogik befindet sich derzeit in einem deutlichen Umbruch. Einerseits hat das deutsche Sonderschulwesen eine lange Tradition von über hundert Jahren und zählt zu den differenziertesten und entwickeltsten auf der Welt, andererseits stecken die deutschen Sonderschulen in einer Legitimationskrise, sowohl bedingt durch den bis heute nicht hinreichend geleisteten Nachweis einer gegenüber den Allgemeinen Schulen wirksameren Förderung von Kindern mit Behinderungen als auch durch die stark von Nordamerika (»full inclusion«) beeinflusste Debatte um die Unteilbarkeit des Rechts auf »Integration« für jeden Menschen. Die damit verbundene Forderung nach einem »gemeinsamen Unterricht« für behinderte, von Behinderung bedrohte und nicht behinderte Schüler und Schülerinnen aller Altersklassen führt auch zu der Frage nach den zentralen beruflichen Aufgabenstellungen eines Absolventen, einer Absolventin des Lehramtsstudiums für Sonderpädagogik bzw. des Lehramtsstudiums an Sonder- und Förderschulen: Ist er vornehmlich unterrichtender Lehrer oder spezifisch förderdiagnostisch beratender und mit spezifischen Konzepten fördernder Pädagoge?
Somit muss in diesem Beitrag auch der Fragestellung nach gegangen werden, in welche Richtung sich das Berufs- bzw. Aufgabenfeld des Sonderschullehrers bzw. des schulischen Sonderpädagogen zu entwickeln scheint, welche Tätigkeitsmerkmale damit verbunden sind und welche (Handlungs-) Kompetenzen Sonderpädagogen und Sonderpädagoginnen bei ihrer persönlichen und fachlichen Aus- und Weiterbildung im Hinblick auf ihre Profession berücksichtigen und erwerben sollten.
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Wittrock, M. (2002). Das Lehramt für Sonderpädagogik. In: Otto, HU., Rauschenbach, T., Vogel, P. (eds) Erziehungswissenschaft: Lehre und Studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93238-9_6
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