Zusammenfassung
Im Gegensatz zur Weimarer Republik mit ihren konkurrierenden agrarischen Interessenverbänden werden die Interessen der Landwirtschaft in D organisatorisch von einem Verband vertreten: dem Deutschen Bauernverband (DBV). Der DBV wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Einheitsverband gegründet und kennt als Dach- bzw. Spitzenverband keine individuelle Mitgliedschaft (1998 konnte er unter großer öffentlicher Beteiligung sein 50-jähriges Bestehen feiern). Ordentliche Mitglieder sind die Landesbauernverbände (inzwischen auch aus den neuen Bundesländern), der Bund der Deutschen Landjugend, der Deutsche Raiffeisenverband und der Bundesverband landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen. Erheblich größer ist die Zahl der assoziierten Mitglieder; das Spektrum reicht von der Arbeitsgemeinschaft der Grundbesitzerverbände, dem Bund Deutscher Baumschulen, dem Bundesverband der Maschinenringe, der privaten Milchwirtschaft, dem Deutschen Weinbauernverband bis hin zum Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft. Insgesamt arbeiteten Ende der 90er Jahre rund 40 Fachverbände im DBV mit, wobei ihr Einfluss auf die Verbandspolitik nicht allzu hoch einzuschätzen ist; sie bereiten allerdings die Entscheidungen der Spitzenorgane vor.
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Literatur
Ackermann, Paul 1970: Der Deutsche Bauernverband im politischen Kräftespiel der Bundesrepublik. Tübingen.
Lehmbruch, Gerhard 1994: Dilemmata verband-licher Einflusslogik im Prozess der deutschen Vereinigung, in: Wolfgang Streeck (Hrsg.), Staat und Verbände. Opladen.
Ullmann, Hans Peter 1988: Interessenverbände in Deutschland. Frankfurt.
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Heinze, R.G. (2000). Bauernverband. In: Andersen, U., Woyke, W. (eds) Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93232-7_10
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