Zusammenfassung
Gruppenarbeit hat sich in den letzten Jahren zu einem vielzitierten und -diskutierten Begriff entwickelt. Zwar fand der Grundgedanke schon u.a. in den 70er-Jahren im Zuge des Programms „Humanisierung der Arbeitswelt“ eine Verbreitung in der wissenschaftlichen Diskussion, doch erlebte er Anfang der 90er-Jahre eine Renaissance durch eine Studie des Massachussetts Institute for Technology über die japanische Automobilindustrie (Womack/Jones/Roos 1991). Ursache für diese Wiederentdekung des Konzeptes und sein Einzug in die Unternehmen war die Tatsache, dass Gruppenarbeit nicht länger unter normativen Aspekten (Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Schaffung humaner Arbeitsplätze) diskutiert wurde, sondern, eingebettet in eine Unternehmensstrategie (lean production, lean management), zu betriebswirtschaftlicher Bedeutung gelangte. Waren Rationalisierungsbemühungen in den 80er-Jahren eher technologisch motiviert, so rückte nun der Mensch als Produktivitätsfaktor stärker in den Vordergrund. So konnte die Studie aufzeigen, dass die auf Teamstrukturen basierende japanische Arbeitsorganisation in der Produktion der traditionellen, auf Arbeitsteilung angelegten, Organisationsform überlegen ist. Durch die Reorganisation der Arbeit nach dem Prinzip der Gruppenarbeit konnten die Produktivität gesteigert und die Kosten gesenkt werden.
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Literatur
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Born, A., Brandel, R. (2001). Gruppenarbeit in der öffentlichen Verwaltung. In: Blanke, B., von Bandemer, S., Nullmeier, F., Wewer, G. (eds) Handbuch zur Verwaltungsreform. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93216-7_31
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