Zusammenfassung
Wirtschaftliches Handeln wird gern mit rationalem Handeln gleichgesetzt. Das geht so weit, dass man das Rationalprinzip schlicht als ökonomisches Prinzip und den rational handelnden Menschen als homo oeconomicus identifiziert. Diese Auffassung ist abzulehnen, denn wirtschaftliches Handeln kann sowohl rational als auch irrational erfolgen. Darüber hinaus lässt sich die Ratio gedanklich in eine ökonomische und metaökonomische Ratio (synonym: wirtschaftliche und außerwirtschaftliche Vernunft) unterteilen. Beide stehen zueinander in komplementärer oder konkurrierender, vereinzelt auch in indifferenter Beziehung. Die konkurrierende Interdependenz dürfte am häufigsten vorkommen. Was wirtschaftlich vernünftig ist, mag vom Blickwinkel etwa der Bildung, Demokratie, Gesundheit, Gerechtigkeit, Kunst, Politik oder Technik aus unvernünftig sein. Umgekehrt kann das Handeln wirtschaftlicher Vernunft widersprechen, wenn es von der außerwirtschaftlichen Vernunft geleitet wird. Selbst bei wirtschaftlich vernünftigem Handeln muss man fragen, ob und inwieweit es einzel- und/oder gesamtwirtschaftlich vernünftig bzw. unvernünftig ist. Da sich die Vernunft letztlich als unteilbar erweist, sind die Wahrnehmungen und Erkenntnisse im metaökonomischen Umfeld mit der ökonomischen Ratio zum Ausgleich zu bringen.
Der Irrtum wiederholt sich immerfort in der Tat. Deswegen muss man das Wahre unermüdlich in Worten wiederholen.
Johann Wolfgang von Goethe
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© 2000 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Eichhorn, P. (2000). Wirtschaftlichkeit als Handlungsprinzip. In: Das Prinzip Wirtschaftlichkeit. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93146-7_4
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