Neue Formen der Marktkoordination - Elektronische Märkte

Zusammenfassung

Märkte sind im ökonomischen System Plätze des Austauschs, an denen sich Angebot und Nachfrage treffen. Die grundlegenden Charakteristika, Aufgaben und Realisierungsformen von Märkten als prozeßhaftes Geschehen wurden in Teil 2 bereits ausführlich behandelt: Der Markt bildet neben der Hierarchie die zweite grundlegende Koordinationsform wirtschaftlicher Aktivitäten (vgl. Coase 1937; Williamson 1975; Williamson 1985). Die Koordinationsform des Marktes ist besonders effizient bei standardisierten Transaktionen in wenig veränderlichen, gut beschreibbaren Leistungsbeziehungen. Die klassische Markttransaktion läßt sich idealtypisch in 2 Phasen einteilen (vgl. Langenohl 1994; Neuburger 1994):

• die Informations- und Entscheidungsphase:

  Im Mittelpunkt dieser Phase steht die Suche nach potentiellen Marktpartnern: Sie beinhaltet die Suche nach Informationen über potentielle Anbieter und Nachfrager, den Vergleich dieser Informationen sowie die Entscheidung über die Abgabe eines Angebotes. Aus transaktionskostentheoretischer Sicht fallen in dieser Phase vor allem Anbahnungskosten an.

• die Vereinbarungs- und Abwicklungsphase:

  An die Informations- und Entscheidungsphase schließt sich die Vereinbarungs- und Abwicklungsphase an, die entsprechend Vereinbarungs- und Abwicklungskosten verursacht. Im Rahmen der Vereinbarung nehmen die beteiligten Marktpartner Kontakt auf, verhandeln auf der Grundlage des Angebotes über die der Transaktion zugrunde zu legenden Konditionen (z.B. Liefer- und Zahlungsbedingungen) und schließen einen Vertrag. Dieser Vertrag ist die Grundlage für die Abwicklung. Neben Primärtransaktionen, die sich auf den Leistungsübergang beziehen, gehören zu dieser Phase auch indirekte unterstützende Sekundärtransaktionen wie z B Finanztransaktionen, Versicherung oder Logistik (vgl. Himberger 1994).