Zusammenfassung
Eristik ist technisierbar. Das haben wir durch die Umwandlung älterer eristischer Überlegungen auf Situationen der heutigen Zeit zeigen können. Damit ist Eristik anschlußfähig an wirkungsvolle Theorieentwürfe der Moderne. Die sich machtvoll in den Vordergrund spielende Systemtheorie ist hier nur ein Beispiel. Vor allen Dingen verabschiedet eine technikorientierte Eristik eine Kommunikationstheorie, die nach wie vor an das Schema Sender-Empfänger gekoppelt ist und in der fälschlicherweise aufgezeigt wird, daß man eine Information vom Sender auf den Empfänger „übertragen“ kann. „Übertragen“ wird überhaupt nichts in einer Kommunikation, allein schon deshalb nicht, weil der Sender nach einer „Übertragung“ die Information ja immer noch besitzt! Darüber hinaus legt die Sender-Empfänger-Kommunikationsvorstellung nahe, daß nach der Übertragung einer Information der Empfänger die Information auch tatsächlich verstanden hat. Das muß aber nicht der Fall sein, denn Mißverständnisse sind eher die Regel als die Ausnahme. Eristik spielt auf einem anderen Klavier, jedenfalls in der hier vorgestellten Form. Und gegenüber der älteren Eristik in verbesserter Form, so darf man sohl sagen.
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© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Anton, KH. (1995). Moderne Eristik — Vorbild für neue Wege kommunikativer Effektivität?. In: Mit List und Tücke argumentieren. Gabler Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92996-9_5
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