Zusammenfassung
Die fundamentalen Resultate von Gödel über Unvollständigkeit genügend reichhaltiger formaler Systeme sowie von Tarski über Nichtdefinierbarkeit des Wahrheitsbegriffs und von Church über die Unentscheidbarkeit der Logik und andere Unent-scheidbarkeitsresultate beruhen sämtlich auf gewissen Diagonalargumenten. Eine bekannte Popularisierung des 1. Gödelschen Unvollständigkeitssatzes ist diese:
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Man betrachte eine formalisierte axiomatische Theorie T, die im Rahmen der T zugrundeliegenden Sprache ℒ über deren Syntax und das Beweisen aus den Axiomen von T zu reden imstande ist. Dies ist häufig auch dann möglich, wenn in T offiziell von anderen Dingen die Rede ist (etwa von Zahlen oder Mengen), nämlich vermittels einer internen Kodierung der Syntax von ℒ, siehe 6.4. Dann gehört zu ℒ — was für einen formalen Begriff von Beweisbarkeit im einzelnen zu begründen ist — auch die Aussage γ: „Ich bin in T unbeweisbar“, wobei sich das Ich genau auf die Aussage 7 selbst bezieht. Nehmen wir weiter an, T soll einen gewissen Gegenstandsbereich 𝒢 korrekt und möglichst vollständig beschreiben und alle Aussagen von T haben in 𝒢 einen adäquaten Sinn. Dann ist γ in 𝒢 wahr, in T aber unbeweisbar.
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© 1996 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgeselschaft mbH, Brauschweig/Wiesbaden
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Rautenberg, W. (1996). Unvollständigkeit und Unentscheidbarkeit. In: Einführung in die Mathematische Logik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92913-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92913-6_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-06754-0
Online ISBN: 978-3-322-92913-6
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