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Zusammenfassung

Der Schweizerische Bund für Naturschutz hat in einer Schrift /17.1/ „Jenseits der Sachzwänge“, folgende wünschenswerte energiepolitischen Aufgaben und Ziele aufgestellt:

  1. 1.

    Sichere und zuverlässige Energieversorgung: Verringerung der Auslandsabhängigkeit durch weniger öl- und Kohleimporte; Ersetzen importierter Energieträger durch Nutzung heimischer Ressourcen; Diversifizierung der Auslandsabhängigkeit durch Brennstoffeinfuhr aus nicht Erdöl produzierenden Ländern (diese Alternative bietet bei der Kernenergienutzung das Uran). Minimierung der inneren Störungsanfälligkeit von Energieversorgungsanlagen, Verbesserung von Fernheizanlagen, Pipelines, Gasverteilungssysteme, sichere Transportmethoden.

  2. 2.

    Effizientere Energienutzung und Energiesparen: Bereitstellung der gleichen Nutzenergie bei weniger Primärenergieverbrauch soll durch Wärme-Kraft-Kupplung erreicht werden, ökonomisches Recycling von Rohstoffen, Ausnützung des gesamten Temperaturgefälles bei der Verwendung hochwertiger Brennstoffe (Gas, Öl, Kohle) für Warmwasserbereitung und Raumheizung, bessere Wärmeisolierung in Gebäuden und in der Industrie.

  3. 3.

    Schonung natürlicher, knapper Ressourcen: Absenkung des Erdölanteils an der Energiebedarfsdeckung; (Erdöl ist unersetzlich in der pharmazeutischen und chemischen Industrie. Auch die nachfolgenden Generationen haben ein Anrecht auf diese Rohstoffe!)

  4. 4.

    Schutz des Menschen und seiner Umwelt: Ausschaltung bzw. Minimierung von Umweltbelastungen und Faktoren, die der menschlichen und tierischen Gesundheit schädlich sind. Minimierung der Risken bei der Energieerzeugung (Ersetzen von Kohlekraftwerken durch weniger schädliche Techniken, z.B. durch den Betrieb von Kernkraftwerken). Die Verantwortung für die zukünftige Menschheit verpflichtet zu möglichst wenig Eingriffen und Veränderungen in unserer Umwelt.

  5. 5.

    Forschung und Entwicklung neuer Energietechnologien: Untersuchung von regenerierbaren Energiequellen und ihren Einsatzmöglichkeiten; Erkennen der technisch und ökonomisch nutzbaren Energiepotentiale und der ökologisch verantwortbaren, mit möglichst geringem Risiko für die Menschen behafteten Technik zur Energiegewinnung; notwendige Umstrukturierungen für die Einführung neuer Technologien; Verhinderung des Zurückhaltens neuer Technologien aus wirtschaftlichen und politischen Motiven; möglichst baldiger Einsatz der Wasserstofferzeugung und -verwertung; Bereitstellung der erforderlichen Forschungsgelder, wünschenswerte Zusammenarbeit von Industrie und Universitäten; Vermeidung von Monopolisierung in der Forschung.

  6. 6.

    Volkswirtschaftlich günstige Energieversorgung: Berücksichtigung sozialer Kosten und Nutzen; die Kosten sollen den gesamten Brennstoffkreislauf und die Entsorgung sowie zutreffende Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit einer Energieerzeugungstechnik umfassen. Unter Einbeziehung der Eintrittswahrscheinlichkeiten sind auch die Kosten für eventuelle Stör- und Unfälle und deren Folgen einzubeziehen.

  7. 7

    Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte in der Energiepolitik: Die Energiepolitik besitzt eine dienende Funktion im Rahmen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, sie soll sich nach den menschlichen Bedürfnissen ausrichten. Die Energieversorgung soll so eingerichtet sein, daß sie den materiellen Bedürfnissen zu entsprechen vermag, ohne den immateriellen zuwiderzulaufen. Nicht bloß wirtschaftliches Wachstum, die erwerbsmäßige Produktivität der Arbeitskraft und der persönliche Wohlstand soll maximiert werden, sondern die Lebensqualität. Dazu zählen die gesicherte Deckung des Bedarfs an Nahrung, die Sicherung und Qualität des Arbeitsplatzes, die Berücksichtigung und Erfüllung sozialer und kultureller Ansprüche und eine saubere, nicht gesundheitsgefährdende Umwelt.

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Literaturverzeichnis

  1. Schweizerischer Bund für Naturschutz, „Jenseits der Sachzwänge“, World Wildlife Fund, Schweiz

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© 1981 B. G. Teubner, Stuttgart

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Cap, F. (1981). Energiepolitische Aufgaben und Ziele. In: Energieversorgung Probleme und Ressourcen. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92731-6_17

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92731-6_17

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag

  • Print ISBN: 978-3-519-03210-6

  • Online ISBN: 978-3-322-92731-6

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