Wirklichkeit oder Simulation — Erziehungswissenschaft und Medienalltag

Zusammenfassung

In den letzten Jahrzehnten zeichnen sich eine Reihe von Neu- und Weiterentwicklungen im technologischen Bereich ab, die einen qualitativen Sprung im Prozeß gesellschaftlichen Wandels andeuten. Zu nennen sind zunächst vor allem die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien, die in fast allen Industrieländern als wirtschaftliche und gesellschaftliche Schlüsseltechnologien gelten und von denen man sich einen Übergang von der Industrie- zur sog. Informationsgesellschaft verspricht. So wurde z.B. in der Bundesrepublik Deutschland von der liberalkonservativen Bundesregierung im Jahre 1984 ein Förderkonzept verabschiedet, das darauf abzielt, in den nächsten Jahren ein vollverkabeltes, datenintegriertes Breitband- und Telekommunikationssystem einzuführen, dessen arbeitsmarktpolitischer Nutzen und soziale Folgeprobleme jedoch äußerst kontrovers diskutiert werden (vgl. Kubicek 1985). Der Begriff der ‚Telekommunikation‘ signalisiert den neuen technologischen Trend. Es geht um die Konvergenz im Grunde seit einigen Dezennien bekannter, bislang aber getrennter und sich separat entwickelnder Querschnitts- und Basistechnologien: der Mikroelektronik und der Computertechnik auf der einen, der optischen Nachrichtentechnik mit ihren neuen bzw. verbesserten Trägersystemen Kabel und Satellit auf der anderen Seite (Kübier 1988, S. 56).