Inter-ethnische Beziehungen von Jugendlichen und die Bedeutung der Sprache in ethnisch gemischten Jugendgruppen in Großbritannien

Zusammenfassung

Obwohl sich in erster Linie junge Leute aus wirtschaftlichen Gründen entschließen, auszuwandern, kamen die ersten, zahlenmäßig nennenswerten Einwanderungswellen aus dem Commonwealth nach Großbritannien wohl etwas zu früh, um die Aufmerksamkeit der Jugendsoziologie auf sich zu ziehen. Die Einwanderungsbewegung aus der Karibik setzte in größerem Umfang Anfang der 50er Jahre ein und hielt in diesem Ausmaß nur bis Anfang der 60er Jahre an. Weitere aus Punjab, Gujarat und Silhet, dem heutigen Pakistan, Indien und Bangladesh, eingewanderte Arbeitskräfte ließen sich hauptsächlich ab Mitte der 50er bis Mitte der 70er Jahre in Großbritannien nieder. Es gab natürlich auch noch andere Einwanderer — ostafrikanische Sikhs, Hindus und Moslems -, die als politische Flüchtlinge kamen und keineswegs alle jung waren. Aber insgesamt handelte es sich um eine junge, aus alleinstehenden Männern ohne Familien und aus Paaren ohne Kinder bestehende Bevölkerungsgruppe, die, um in ihrem Herkunftsland einen Übergang von der Ausbildung in die Arbeitslosigkeit zu vermeiden, lieber in ein Großbritannien einwanderte, das darauf aus war, offene Stellen in den damals expandierenden Wirtschaftszweigen zu besetzen.