Die arabisch-afrikanische Kooperation: Auf dem Weg zur 2. Gipfelkonferenz

Zusammenfassung

Auf der Basis zwar historisch weit zurückreichender Kontakte (Transsaharahandel, Ausbreitung des Islam), die allerdings während der Kolonialzeit starken Einschränkungen unterworfen waren, ist es bis in die siebziger Jahre nicht zu ausgeprägten Beziehungen zwischen den arabischen Staaten Nordafrikas und Vorderasiens und den schwarzafrikanischen Staaten südlich der Sahara (im folgenden kurz “afrikanische Staaten” genannt) gekommen. Unterschiedliche strukturelle Voraussetzungen, primär die Ausrichtung der Waren- und Finanzströme auf die ehemaligen Kolonialmächte, sowie die postkolonialen Rivalitäten zwischen einzelnen Staaten (Ägypten-Nigeria), Staatengruppen (Casablancagruppe-Monroviagruppe) und Politikern (zumindest zeitweise Nasser-Nkrumah) sind dafür ebenso als Ursachen zu nennen wie die ausgeprägten Beziehungen Israels zu den meisten schwarzafrikanischen Staaten (Abschluß vielfältiger Entwicklungshilfe- und Kooperationsabkommen) — eine spezifische Reaktion auf anti-israelische Positionen, wie sie v.a. auf der afro-asiatischen Konferenz in Bandung 1955 formuliert wurden, mit dem Ziel der Verhinderung einer politischen und wirtschaftlichen Isolation.