Zusammenfassung
Die von IWF und Weltbank geforderten Einsparungsmaßnahmen führten in Gabun ebenso wie in anderen Staaten zu einem Anwachsen sozialer Spannungen. Da Bongo es verstand, auf Proteste flexibel zu reagieren, gelang es ihm, die innenpolitische Stabilität zu wahren. Streiks wegen Gehaltskürzungen im Dezember 1988 bei Air Gabon, in einem Supermarkt in Libreville und bei einigen halbstaatlichen Unternehmen konnten nach wenigen Tagen durch Kompromisse beendet werden. Im April protestierten Angestellte des öffentlichen Sektors gegen kurz zuvor erlassene arbeitsrechtliche Bestimmungen, die Unternehmen die Möglichkeit der Lohnzahlung auf Stunden- oder Stückbasis gaben, womit die Verpflichtung zur Entrichtung der Sozialabgaben entfiel, was für die Angestellten den Verlust der sozialen Absicherung bedeutet hätte. Die neuen Bestimmungen wurden von Präsident Bongo auf Grund der Proteste rückgängig gemacht. Vorgesehene Kündigungen bei der Compagnie Forestière du Gabon, dem drittgößten Arbeitgeber des Landes, wurden im letzten Augenblick abgeblasen. Neuerliche Streiks gab es im Dezember bei der Société d’Energie et des Eaux du Gabon (SEEG), als die Regierung beschloß, den am Jahresende fälligen Bonus nicht auszuzahlen. Auch hier kam es zu einer Einigung zwischen Regierung und Gewerkschaft.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Weiss, M. (1990). Gabun. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1989. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92639-5_28
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92639-5_28
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0831-2
Online ISBN: 978-3-322-92639-5
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