Zusammenfassung
Die politische Entwicklung wurde weitgehend durch die Auseinandersetzungen mit Mauretanien bestimmt, die sich trotz zahlreicher Vermittlungsbemühungen zeitweilig zu einem Krieg auszuweiten drohten. Die Ursachen für die Eskalation des Konflikts lagen dabei auf verschiedenen Ebenen, die in seinem Verlauf nacheinander zutage traten. Aus blutig verlaufenen Streitigkeiten zwischen senegalesischen Ackerbauern und mauretanischen Viehzüchtern am Senegalfluß hervorgegangen, nahm er mit den Ausschreitungen in Dakar gegen die hellhäutigen maurischen Geschäftsleute rassistische Züge an. Der in Senegal bisher unbekannte und unerwartete Ausbruch von Rassenhaß war seinerseits Ausdruck der sozialen Unzufriedenheit v.a. der Jugend, deren Bereitschaft zur Gewaltanwendung von der Opposition zunächst noch geschürt worden war. Während die schwersten Gewalttätigkeiten in den Städten durch eine Luftbrücke zwischen Dakar und Nouakchott zur Rückführung der jeweiligen Staatsangehörigen beendet werden konnten, setzte sich der Konflikt in der Flußregion fort, wo mehrere zehntausend Senegalesen und schwarzafrikanische Mauretanier, die vom rechten Senegalufer vertrieben wurden, in Flüchtlingslagern auf dem linken Ufer Zuflucht suchten. Die in Mauretanien stets schwelenden ethnischen Spannungen zwischen arabo-berberischen Mauren und überwiegend in der Flußregion lebenden Schwarzafrikanern erhielten dabei eine zusätzliche Komponente durch die mit den Staudämmen von Diama und Manantali geschaffenen Bewässerungsmöglichkeiten und die damit sowohl in Mauretanien als auch in Senegal zu erwartende Neuverteilung des Bodens.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Weiss, M. (1990). Senegal. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1989. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92639-5_23
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92639-5_23
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0831-2
Online ISBN: 978-3-322-92639-5
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