Zusammenfassung
Wegbestimmend blieben das seit 1987 laufende politische Übergangsprogramm, das am 1.10.92 die Rückkehr zur Zivilregierung vorsieht, und die Wirtschaftsreform, die 1986 mit dem Strukturanpassungsprogramm (SAP) der nigerianischen Regierung eingeleitet worden war. Der gescheiterte Putschversuch jüngerer, aus Süd- und Mittelnigeria stammender Offiziere zeigte, wie stark auch die Streitkräfte von den regionalen, ethnischen und religiösen Konflikten der nigerianischen Gesellschaft beeinflußt sind. Mit ihrer im Herbst eingeleiteten Reorganisation der Streitkräfte versuchte die Babangida-Administration ihren Willen zu demonstrieren, dennoch den geplanten Rückzug des Militärs aus der Politik bis 1992 durchzusetzen. Das 1989 mit der Gründung von zwei politischen Parteien kreierte nigerianische Modell gelenkter Demokratie überstand bei Kommunalwahlen eine erste Bewährungsprobe. In der Außenpolitik gab es durch den Bürgerkrieg in Liberia und die Entsendung einer westafrikanischen Interventionsstreitmacht sowie im Golf-Konflikt neue Herausforderungen. Der durch die irakische Annexion Kuwaits vorübergehend ausgelöste “Erdölboom” begünstigte Nigeria, war aber zu kurz, um einen nachhaltigen Abbau der weiter gestiegenen hohen Auslandsverschuldung zu bewirken.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Voss, H. (1990). Nigeria. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1990. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92637-1_21
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92637-1_21
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0890-9
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