Zusammenfassung
Kein geringerer als der große liberale Kulturhistoriker Italiens Benedetto Croce, dem das 19. Jahrhundert seine Charakteristik des Liberalismus verdankt, ein Philosoph und Historiker von europäischem Rang, hat nach der Abwendung vom Marxismus seines römischen Lehrers Labrio-1a in deutlicher Hinneigung zu Hegel und der deutschen Philosophie des Idealismus sich eindeutig nicht nur vom Irrationalismus und Positivismus, sondern auch vom Medieva-Iismus distanziert und abgewandt. Indem er Idealismus, Liberalismus, Humanismus zu einer Einheit verband und auch die Wirtschaft als Ausdruck des humanistischen und weltlich-profanen, antiasketischen Geistes verstand, der aus der Asche des mittelalterlichen Universalismus aufstieg und das Erwachen der (modernen) europäischen Staaten begleitete, trug er, gestützt auf das Immanenzprinzip seiner Metaphysik in machtvoller Weise zur Befreiung des Menschen vom Staate, von der intellektuellen und moralischen Passivität (des Mittelalters), die aus dem naturalistischen Dualismus der alten Griechen kam, bei und suchte die Kreativität des Geistes theoretisch wie praktisch zu verstehen.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturhinweise
Karl Bosl, Die Grundlagen der modernen Gesellschaft im Mittelalter. Eine deutsche Gesellschaftsgeschichte des Mittelalters. 2 Bde (Stuttgart 1972)
Karl Bosl, Europa im Aufbruch. Herrschaft, Gesellschaft, Kultur vom 10. bis zum 14. Jahrhundert (München 1980)
Karl Bosl, Frühformen der Gesellschaft im Mittelalterüchen Europa. Ausgewählte Beiträge zu einer Strukturanalyse der Mittelalterlichen Welt (München 1964)
Karl Bosl, Die Gesellschaft in der Geschichte des Mittelalter (1975): italienische Ausgabe Modelli di societa medievale (Bologna 1979)
Karl Bosl, Die Reichsministeriali-tät der Salier und Staufer. Ein Beitrag zur Geschichte des hochmittelalterlichen deutschen Volkes, Staates und Reiches. 2 Bde (Neudruck Stuttgart 1968/9)
Karl Bosl, Staat, Gesellschaft, Wirtschaft im deutschen Mittelalter, Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte I (Stuttgart 9. Aufl. 1970) 693–835
Karl Bosl, Über soziale Mobilität in der mittelalterlichen Gesellschaft. Dienst, Freiheit, Freizügigkeit als Motive sozialen Aufstiegs, in Frühformen 156 ff; englische Übers. „On social mobility in medieval society“, in S. Thrupp „Early medieval society (1967) 87–102
Karl Bosl, Herrscher und Beherrschte im deutschen Reich des 10. bis 12. Jahrhunderts, in Frühformen; engl. Übersetzung: in F. L. Cheyette, Lordship und community in medieval Europe (New York/Chicago 1968)
Karl Bosl, Die Sozialstruktur der mittelalterlichen Residenz— und Fernhandelsstadt Regensburg. Die Entwicklung ihres Bürgertums vom 9. bis zum 14. Jhdt. (München 1966)
Karl Bosl, Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung des Augsburger Bürgertums vom 10. bis zum 14. Jhdt. (München 1969)
Karl Bosl, Nürnberg. Dreihundert Jahre Entwicklung zur Reichsstadt (1050–1300) in Pfeiffer, Nürnberg. Geschichte einer europäischen Stadt (München 1971) 11–33
Karl Bosl, Der Mensch und seine Werke. Eine anthropologisch-humanistische Deutung der Geschichte, in Festschrift f. G. Franz, Wege und Forschungen der Agrargeschichte (1967) 9–17
Karl Bosl, Gesellschaftsgeschichte — Sozialgeschichte. Modellfall, in Festschrift f. Friedrich Hausmann (1977) 39–57
Karl Bosl, Gesellschaftliche Anpassung und persönliches Engagement. Kirche, Welt und Individuum im Reformationszeitalter, in H. Schade, Albrecht Dürer. Kunst an einer Zeitenwende (1971) 17–35
Karl Bosl, Der Aufbruch von Mensch und Gesellschaft. Eine epochale Struktur in der europäischen Geschichte, in Krohn/ Thum/ Wapnewski, Die Stauferzeit (Stuttgart 1978) 11–27
Karl Bosl, Leitbilder und Wertvorstellung des Adels von der Merowingerzeit bis zur Höhe der feudalen Gesellschaft, in H. Scholler, The epic in medieval society. Aesthetic and moral values (1977) 18–36
Karl Bosl, Gesellschaftswandel, Religion und Kunst im hohen Mittelalter (München 1976)
Karl Bosl, Die familia als Grundstruktur der mittelalterlichen Gesellschaft, in Festschrift f. R. Dietrich (1974) 109–128
Karl Bosl, Das Problem der Armut in der hochmittelalterlichen Gesellschaft (Wien 1974)
Karl Bosl, Armut Christi. Ideal der Mönche und Ketzer. Ideologie der aufsteigenden Gesellschaftsschichten des 11. bis 13. Jahrhunderts (München 1981).
F. Lütge, Das 14. und 15. Jahrhundert in der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, in Studien zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Ges. Abh. (1963) 281–335.
K. Czok, Die Bürgerkämpfe in Süd- und Westdeutschland im 14. Jhdt; in C. Haase, Die Städte des Mittelalters 3(1973) 304–344.
P. S. Huizinga, Herbst des Mittelalters (11. Aufl.)
P. S. W. Abel, Agrarkrisen und Agrarkonjunktur (2/1966)
E. Maschke, Die Unterschichten der mittelalterlichen Städte Deutschlands, in Haase, Die Städte Deutschlands 3 (1973) 346–454;
E. Maschke, Verfassung und soziale Kräfte in der deutschen Stadt des Spätmittelalters, besonders in Oberdeutschland, in VSWG 46 (1959) 289–343, 433–476
E. Maschke, Verfassung und soziale Kräfte in der deutschen Stadt des Spätmittelalters, besonders in Oberdeutschland, in VSWG 46 (1959), 433–476
E. Maschke & J. Sydow, Städtische Mittelschichten (Stuttgart 1972)
R. Endres, Zünfte und Unterschichten als Elemente der Instabilität in den Städten, in P. Blickle, Revolte und Revolution in Europa (1975) 151–176.
J. Gurjewitsch, Das Weltbild des mittelalterlichen Menschen (1972)
W. Ulimann, The individual and the society in the middle ages (London 1967)
J. Kocka, Sozialgeschichte. Begriff — Entwicklung — Probleme (1977)
J. Kocka & G. A. Ritter, Deutsche Sozialgeschichte (1974)
E. Weis, Gesellschaftsstrukturen und Gesellschaftsentwicklung in der frühen Neuzeit, in Bosl/Weis, Die Gesellschaft in Deutschland I(1976) 131–266.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1982 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
About this chapter
Cite this chapter
Bosl, K. (1982). Wozu Gesellschaftsgeschichte des Mittelalters. In: Ruppert, W. (eds) Erinnerungsarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92621-0_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92621-0_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0380-5
Online ISBN: 978-3-322-92621-0
eBook Packages: Springer Book Archive