Zusammenfassung
Die Suche nach der Erinnerung hat eingesetzt. Verschiedene geschichtliche Felder stehen scheinbar unverbunden nebeneinander: Wir erinnern uns gern an die Schulzeit, aus entsprechender Distanz an die untergegangene Staatskultur der Preußen, an den höfischen Absolutismus à la Max Emanuel und die Witteisbacher, an die zwanziger oder fünfziger Jahre, erst in jüngster Zeit auch an die Arbeiterbewegung und die Arbeiterkultur. Auschwitz und Dresden aber sind schmerzbesetzt, noch weitgehend der Verdrängung unterworfen, erst ansatzweise der Trauerarbeit zugänglich. Wie nahe diese Erinnerungen sind, begreifen wir, wenn in den Gesichtern der Überlebenden die traumatische Unaussprechlichkeit des Erlittenen wiederkehrt.
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Anmerkungen
Die französische Schule der „annales“hat auf die Entwicklung der neuen Gesellschaftsgeschichte in Deutschland einen beachtlichen Ein-fluß ausgeübt. Vgl. zum Programm, Marc Bloch, Apologie der Geschichte oder der Beruf des Historikers, Stuttgart 1974 (deutsche Ausgabe). Stellvertretend für die neuere Geschichtswissenschaft sei hier auf die Arbeiten von Karl Bosl, Hans Ulrich Wehler, Jürgen Kocka und Reinhard Koselleck verwiesen.
Eine Zusammenfassung der Problematik: Jürgen Habermas, Können komplexe Gesellschaften eine vernünftige Identität ausbilden? Rede aus Anlaß der Verleihung des Hegel-Preises, Frankfurt/M. 1974.
Vgl.: Gustav W. Heinemann, Präsidiale Reden, Frankfurt/M. 1975, S. 127ff.
Die Genese der bürgerlichen Aufbruchsbewegung aus dem naturrechtlich geprägten Menschenbild habe ich in meiner Studie „Bürgerlicher Wandel. Studien zur Herausbildung einer nationalen deutschen Kultur im 18.Jahrhundert, Frankfürt/New York 1981“gezeigt.
Der Wettbewerb wurde dokumentiert: Wohnen im Wandel. Jb. zum Schülerwettbewerb Deutsche Geschichte um den Preis des Bundespräsidenten 1978. hg. von der Kurt A. Köber Stiftung, Wuppertal 1979.
Dokumentationsbände mit Ergebnissen erscheinen seit 1977. Der erste Band: Bayern in der NS-Zeit. Soziale Lage und politisches Verhalten der Bevölkerung im Spiegel vertraulicher Berichte, hg. von Martin Broszat, Elke Fröhlich, Falk Wiesemann, München und Wien 1977.
Eine Zusammenfassung von Erfahrungsberichten zu den Methoden der „oral history“: Lutz Niethammer (Hrsg.), Lebenserfahrung und kollektives Gedächtnis. Die Praxis der „oral history“, Frankfurt/M. 1980.
Wolfgang Ruppert (Hrsg.), Lebensgeschichten. Zur deutschen Sozialgeschichte 1850–1950, Opladen 1980.
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© 1982 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
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Ruppert, W. (1982). Erinnerungsarbeit in Deutschland. In: Ruppert, W. (eds) Erinnerungsarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92621-0_1
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