Zusammenfassung
Sucht man nach hilfreichen Metaphern für die Abläufe sozialwissenschaftlicher Feldforschung, so wird gerne das Modell des Lehrlings herangezogen, der Forscher als jemand umschrieben, der lernen müsse, sich in einem Handlungszusammenhang so zurecht zu finden, daß er zur Not als Einheimischer durchgeht (so etwa Lofland 1971). Zumindest zur Kennzeichnung des Sozialwissenschaftlichen Selbstverständnisses halten wir eine andere Metapher für treffender, weil sie stärker das verbreitete Gefühl der Grenze zwischen dem Wissenschaftler und seinem Gegenstand reflektiert: nämlich die Metapher der peep-show. Die Variationsbreite der einschlägigen Phänomene reicht hier von dem durch Münzeinwurf zeitlich limitierten Blick durch enge Sehklappen bis hin zur anonymen Vertraulichkeit eines “Paris-Texas-Arrangements”, bei dem sich der im Dunkel bleibende Besucher mit Hilfe einer Gegensprechanlage durch die große Einwegscheibe mit der Hosteß seiner Wahl unterhalten kann.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1986 Leske Verlag + Budrich GmbH, Leverkusen
About this chapter
Cite this chapter
Kroner, W., Wolff, S. (1986). Der praktische Umgang mit Wissenschaft - Reflexion zu einem mißglückten Einstieg in das Forschungsfeld. In: Lüdtke, H., Agricola, S., Karst, U.V. (eds) Methoden der Freizeitforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92597-8_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92597-8_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-0570-0
Online ISBN: 978-3-322-92597-8
eBook Packages: Springer Book Archive