Zusammenfassung
In ihrem Buch „A Portrait of English Racism“ beschreibt Ann Dummett den eigenartigen Bedeutungswandel, den der Begriff „immigrants“ in den letzten Jahren erfahren hat. Früher waren „immigrants“ Einwanderer verschiedener Herkunft, irischer, polnischer, deutscher, jüdischer usw. Heute wird der Begriff in der Presse ausschließlich für Menschen verwendet, die nichteuropäischer Herkunft oder, rassistisch ausgedrückt, nicht weißer Hautfarbe sind. Leute mit britischer Nationalität, in England geboren, mit englischer Muttersprache werden demzufolge in der Presse ohne Umschweife als „immigrants“ bezeichnet, wenn sie schwarz sind, oder einen Sikh-Turban tragen oder einfach Eltern haben, die indischer Herkunft sind. Dagegen wird der Begriff für Deutsche oder Australier, die wirklich nach England eingewandert sind, nicht mehr verwendet. Er ist seiner eigentlichen Bedeutung entkleidet worden und hat eine rassistische Färbung erhalten. Entsprechendes hat sich in Frankreich mit dem Begriff „immigrés“ abgespielt.
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Thränhardt, D. (1984). „Ausländer“ als Objekte deutscher Interessen und Ideologien. In: Griese, H.M. (eds) Der gläserne Fremde. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92591-6_8
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