Persönlichkeitsentwicklung als Prozeß des Kompetenzerwerbs

Zusammenfassung

Im Kontext der vorangegangenen systematischen Überlegungen wurde bereits dargestellt, daß sowohl eine allgemeine Theorie der Erziehung als auch eine Theorie der Schule, die den Anspruch erhebt, alle Faktoren des pädagogischen Feldes zu erfassen, auf eine Theorie der Persönlichkeit angewiesen ist, sollen auch die am pädagogischen Handlungsprozeß beteiligten Individuen angemessen charakterisiert werden. Trotz einer bedeutenden theoretischen Tradition und einiger Jahrzehnte empirischer Forschungsarbeit hat es jedoch jene wissenschaftliche Bezugsdisziplin, die sich vorrangig mit persönlichkeitstheoretischen Fragestellungen beschäftigt, nämlich die Sozialisationsforschung, weitgehend versäumt, eine solche umfassende Theorie des Subjekts zu entwickeln. (Vgl. Oevermann 1973, S. 9; Geulen 1980, S. 45–48). Einzelne Hypothesen oder Hypothesensysteme stehen unverbunden nebeneinander, weil nur isolierte Aspekte des sozialisierten Subjekts wie z.B. Leistungsmotivation oder Sprachverhalten untersucht werden.