Zusammenfassung
Soziale Arbeit und speziell Jugendarbeit sehen sich in den letzten Jahren immer massiveren Fragen nach ihren Wirkungen und nach ihrer Effektivität ausgesetzt. Begriffe wie Marktorientierung und Effizienz sind dabei ebenso in Mode gekommen wie der mit Begriffen wie Erfolgskontrolle oder Evaluation verbundene Ruf nach entsprechenden Methoden der Wirkungsmessung. Daß hinter diesem aktuellen Trend ein oft unentwirrbares Knäuel von fachlich begründeten und von finanzpolitisch begründeten Motivationen steht, braucht hier nicht erläutert zu werden. Aber gerade diese sehr konträren Motivationen geben einen zentralen Hintergrund dafür ab, daß im Zuge dieser Entwicklung gerade Ansätze und Verfahren von Selbstevaluation besonders in Mode gekommen sind, die die Effektivitätskontrolle in die Hände der handelnden Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zu legen beanspruchen (vgl. Praxisforschung 1988; von Spiegel 1993; Heiner u.a. 1994). Eine solche Selbstkontrolle zielt primär auf die Effektivierung und Qualifizierung der eigenen Arbeit, nicht auf Effektivitätsnachweise nach außen. Die Unterscheidung dieser beiden Kontrollebenen wird um so wichtiger, je tiefgreifender Kriterien der Außen und der Innenkontrolle auseinanderklaffen. In der Arbeit mit gewaltauffälligen rechten Cliquen ist dieser Gegensatz immer wieder besonders kraß zu erleben. Denn in den Augen der Öffentlichkeit ist die Arbeit dann effektiv.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Krafeld, F.J. (1996). Methoden der Selbstbeforschung in der Jugendarbeit. In: Die Praxis Akzeptierender Jugendarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92575-6_14
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-92576-3
Online ISBN: 978-3-322-92575-6
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