Methoden praxisbegleitender Praxisforschung

Zusammenfassung

Wenn man sich an ein Arbeitsfeld heranwagt, über das in der sozialen Arbeit bislang so gut wie keine Grundlagen und Erfahrungen vorliegen, dann liegt es auf der Hand, gerade solch einen Prozeß immer wieder kritischen Prüfungen zu unterziehen. Ziel der projektbegleitenden Praxisforschung war es also zunächst, ablaufende Prozesse in der Praxis begreifend besser durchschauen zu können. Der erste zentrale Fragenkomplex dieser praxisbegleitenden Forschung war geradezu symptomatisch für deren Intention insgesamt: „Wie könnt ihr nur mit solchen Jugendlichen arbeiten? Wie haltet ihr das aus? Habt ihr nicht viel zu viel Angst?“ waren gängige Fragen, die den Praktikerinnen und Praktikern in der Anfangszeit immer wieder von allen Seiten gestellt wurden. Und sie konnten kaum plausible Antworten auf solche Fragen geben. Aussagen wie: „Nein, irgendwie hab’ ich vor denen eigentlich keine Angst“ blieben unerläutert, ja im wahrsten Sinne des Wortes unbegreiflich im Raum stehen. Es drängte sich also die Frage auf: „Wenn sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die vielfach erwartete Angst und Furcht nicht einstellte, woran lag das?“ Und welche Verhaltensmuster waren es, mit denen sie deeskalierend auf Situationen reagierten, die sie selbst als brisant empfanden oder die bei ihnen Ängste und Unsicherheiten auslösten?