Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund des Massenelends von Kriegswaisen, auf die die Zuschreibung von Verwahrlosung zumindest im Sinne subjektiver Schuldhaftigkeit schwerlich möglich war, mit der Erstarkung demokratisch-sozialistischer Hoffnungen in der Zeit nach dem November 1918 und mit der Psychoanalyse als neuem Erklärungshorizont hat Siegfried Bernfeld in den zwanziger Jahren das Modell einer ›demokratischen Anstaltserziehung‹entwickelt — und es im Kinderheim Baumgarten auch ansatzweise realisieren können.1 Er verstand die öffentliche Erziehung nicht als ultima ratio, als isolierenden und disziplinierenden Eingriff in die Familie, sondern als eine positive Alternative zu den krankmachenden Bedingungen des ›sozialen Orts‹2 und den neurotisierenden Momenten in der herrschenden Familienstruktur.3
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Wortmann, R. (1996). Ein demokratisch-sozialistisches Gegenmodell. In: Berg, R. (eds) Den Boden bereiten für Freundlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92567-1_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92567-1_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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