Zusammenfassung
Sozialarbeiter in der Offenen Jugendhilfe, das heißt in Einrichtungen, die wenig instrumenteil eingebunden sind und — zumindest im Wunschdenken der Initiatoren und Mitarbeiter — oft den Charakter von inszenierten Freiräumen haben, haben ein gebrochenes (und häufig negatives) Verhältnis zu institutioneller Macht, besonders zu den Instanzen der sozialen Kontrolle: zu Jugendbehörden, Polizei, Justiz und Psychiatrie. Eine Haltung, die sagt: Mit denen wollen wir nichts zu tun haben, und meint: auf alle Fälle haben wir den besseren Teil erwählt, bei dem wir uns nicht die Hände schmutzig machen und die guten Menschen bleiben können, solange die anderen das Geschäft (Kontrolle, Sanktion) verrichten. Eine Art Berührungsangst begleitet diese Haltung, die die heimlich bewundernde Anerkennung der Macht in sich trägt. Einrichtungen Offener Jugendhilfe haben ihre Notwendigkeit, ihren Sinn, ihren Arbeitsauftrag gerade auch aufgrund der Schwächeposition von Jugendlichen gegenüber diesen Instanzen und sind in ihrer Schutzfunktion und ihrer anwaltlichen Parteilichkeit in einer oft selbst ziemlich ohnmächtigen Position.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Wortmann, R. (1996). Die Haltung zur Macht. In: Berg, R. (eds) Den Boden bereiten für Freundlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92567-1_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92567-1_19
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-322-92567-1
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