Zusammenfassung
Die Beschäftigung der sozialwissenschaftlichen Frauenforschung mit Wissenschaft und Hochschule kann auf rund 20 Jahre der Auseinandersetzungen und Diskussionen zurückblicken. Im Zentrum der Analysen stehen die sozialen Prozesse, die in dem männlich dominierten wissenschaftlichen Feld stattfinden und die Entwicklung von Wissenschaft beeinflussen. Wie wird in der Wissenschaft kommuniziert? Welche Formen von Hierarchien gibt es, und welche spezifischen Abhängigkeiten und Angewiesenheiten existieren zwischen Frauen und Männern? Was motiviert Wissenschaftlerinnen, eine wissenschaftliche Karriere zu machen? Generell zeichnen sich die Untersuchungsergebnisse durch verblüffend ähnliche Prämissen aus: Hauptthema ist die strukturelle Marginalisierung und Diskriminierung von Frauen und deren eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten als „Fremde“ auf unbekanntem Terrain oder aber als Widerständige. Dieser Tenor ist vor dem Hintergrund der historischen Entstehung der Forschungen über Frauen an der Hochschule zu verstehen. Es galt imd gilt aufgrund der Zähigkeit der Verhältnisse immer noch, die gegenüber Männern zahlenmäßige Unterrepräsentanz von Frauen und die tendenzielle Geringschätzung ihrer wissenschaftlichen Produkte zu erklären und ein Instrumentarium für Veränderungen bereitzustellen.
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Literaturverzeichnis
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Hasenjürgen, B. (1996). Winners and Losers. In: Fischer, U.L., Kampshoff, M., Keil, S., Schmitt, M. (eds) Kategorie: Geschlecht?. Geschlecht und Gesellschaft, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92562-6_3
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Print ISBN: 978-3-8100-1683-6
Online ISBN: 978-3-322-92562-6
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