Zusammenfassung
Die Frage an dieser Wegscheide ist: Wie soll es weitergehen? Es gibt zwei Perspektiven: Die erste Perspektive sieht alles im Horizont jener Vergangenheit, die auf beiden Seiten zur Trennung im Bösen geführt hat. Keine Seite vergißt und verzeiht. Die Umkehr erwartet sie nur vom Anderen, Wenn beide Seiten das tun, wird sich in irgendeiner Form die Konfrontation erneuern. Zwar nicht so, daß diese oder jene historische Zäsur und Konstellation der Vergangenheit zurückkehrt, aber doch so, daß die Chance, wirklichen Frieden zu machen, vertan wird. Das deutsch-tschechische Verhältnis wird schleichend vergiftet werden, wenn es nicht durch eine mutige Tat geheilt werden kann. Die Sudetendeutschen werden zwar im deutschen Volk verschwinden, aber die Tschechen werden gleichzeitig jede über Böhmen hinausgehende Bedeutung verlieren und ihre große Geschichte verspielt haben. Sie werden eine kleine Nation im Einzugsbereich eines Deutschland von 80 Millionen Menschen sein und sie werden keine Bündnispartner in West oder Ost haben wie 1918 oder 1945, weil West und Ost aus Eigeninteresse mit diesem Deutschland kooperieren werden und nut niemanden in Mitteleuropa, der gegen die Deutschen ist oder sein Verhältnis zu Deutschland nicht in Ordnung gebracht hat. Das ist für beide die bittere Wahrheit.
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Hilf, R. (1995). Frieden und Sicherheit aus der Mitte; ein Modell „ethnischer Frieden“ gegen das Chaos ethnischer Konflikte. In: Deutsche und Tschechen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92551-0_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92551-0_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-92552-7
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