Vom Bürgerforum in die Stadtverwaltung. Erfahrungen aus Jena

Zusammenfassung

Die Ausgangssituation für die gesellschaftlichen Umbrüche im Herbst 1989 war zustandegekommen durch den schon jahrelang absehbaren schleichenden wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Niedergang in der DDR, den immer stärker werdenden innenpolitischen Druck, der einherging mit der hypertrophierenden Glorifizierung der das Wahrheitsmonopol gepachtet habenden Partei der Arbeiterklasse der DDR, der SED, und der angeblich einzig wahren und rechtmäßigen Staatsform und Regierung dieses einzigartigen deutschen Arbeiter- und Bauernstaates und die ständig wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung.

Der Autor dieses Beitrages wurde gebeten, aus seinen Erlebnissen und Erfahrungen heraus zu der im Titel genannten Thematik zu berichten. Insofern müssen diese Ausführungen auch unter dem Aspekt der persönlichen Erlebnisse und der spezifischen Bedingungen seiner Heimatstadt Jena gesehen werden. Aus heutiger Sicht zeigt sich, daß sich viele Ereignisse in ähnlicher Form auch in anderen Städten und Gemeinden der ehemaligen DDR vollzogen haben. Es kann und soll jedoch nicht Aufgabe dieses Beitrages sein, Vergleiche zu anderen Städten zu ziehen oder das Verallgemeinerungsfähige der Entwicklung in Jena herauszustellen. Zu einer solchen vergleichenden Betrachtung wird der geneigte Leser wohl erst durch das Studium verschiedener Beiträge kommen können.