Zur Transformation territorialer Politikstrukturen. Landes- und Kommunalverwaltungen in den neuen Bundesländern

Zusammenfassung

Der Um- und Neuaufbau der Verwaltungsgliederungen in den ostdeutschen Bundesländern wird häufig als die entscheidende Voraussetzung für eine wirtschaftliche Wiederbelebung angesehen. Doch bleibt die Rolle einer funktionierenden Administration nicht auf den ökonomischen Aspekt allein beschränkt. Als wichtige Schnittstelle zwischen Politik und Alltagsleben müssen Verwaltungsdefizite wie umgekehrt administrative Leistungsfähigkeit für alle Bevölkerungsteile in den vielfältigsten Dimensionen spürbar werden. Weder die Wohnungsversorgung noch elementare Dienstleistungen wie die Belieferung mit Strom, Gas und Wasser oder die Entsorgungswirtschaft können ohne intakte Verwaltungsstrukturen funktionieren.

Dem nachstehenden Beitrag kommt gleich in doppelter Hinsicht ein bewußt experimenteller Charakter zu. Der Um- und Aufbau der Landes- und Kommunalpolitik in den neuen Ländern soll hier — entlang der Ausbildungs- und Tätigkeitsprofile der Autoren — aus politologischem wie aus verwaltungswissenschaftlichem Blickwinkel verfolgt werden. Der politische Prozeß wird dabei gleichzeitig aus Sicht eines ostdeutschen wie eines westdeutschen Wissenschaftlers eingeschätzt. Der Gesamtanlage des vorliegenden Buchs entsprechend ist der Beitrag dabei eher in einer politikwissenschaftlichen Darstellungsform verfaßt.