Zusammenfassung
Frauen sind in Hochschulen überwiegend in den untergeordneten, zuarbeitenden Positionen anzutreffen. Seltener werden sie schon im Mittelbau, und in den Spitzenpositionen sind sie immer noch Ausnahmeerscheinungen. Bei der Analyse der Ursachen für dieses Phänomen stellt sich die Frage, wie Angebot und Nachfrage nach bestimmten Qualifikationen verteilt sind, an wen sich die Nachfrage richtet und wer welche Qualifikation anbietet. Die Ergebnisse der Untersuchung geben Anhaltspunkte dafür, daß in einigen Bereichen der Hochschule, v. a. in den unteren Positionen der Wissenschaftshierarchie bei den Nachwuchswissenschaftlerinnen, von einer geschlechtsspezifischen Nachfrage (nach Arbeit) und einem geschlechtsspezifischen Angebot (von Arbeit) ausgegangen werden kann (vgl. Brothun 1988, S. 321 ff.). Am deutlichsten wird eine Angebots-Nachfragesegmentierung sichtbar, wenn es sich um überwiegend zuarbeitende Tätigkeiten handelt. Aber auch auf der Ebene des wissenschaftlichen Mittelbaus und bei Studentinnen wurden von interviewten Frauen aus verschiedenen Bereichen ähnliche Beobachtungen gemacht. Neben funktionaler Qualifikation bestehen Angebot von und Nachfrage nach extrafunktionalen Qualifikationen, wobei sich real ein dialektisches Verhältnis zwischen diesen Größen ergeben kann. Werden z. B. von Frauen extrafunktionale Qualifikationen abgefordert, die an einem traditionellen Geschlechtsrollenverständnis orientiert sind, und sind Frauen eher bereit, darauf einzugehen, so kann die Art ihres Angebotes wiederum Auswirkungen auf ihre funktionale Qualifikation und damit Auswirkungen auf ihre Angebotsmöglichkeiten an qualifizierter (Zu-)Arbeit haben.
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Geenen, E.M. (1994). Segregation und Subordination — der Beitrag der Hochschulen zu einem geschlechtsspezifischen Arbeitsangebot. In: Blockierte Karrieren. Kieler Beiträge zur Politik und Sozialwissenschaft, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92538-1_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92538-1_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-1208-1
Online ISBN: 978-3-322-92538-1
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