Zusammenfassung
Wer über den Frieden sprechen will, darf über den Krieg nicht schweigen — diese alte Aufforderung gilt in gleicher Weise auch für den Versuch, die Prämissen und Randbedingungen friedensrelevanter und friedenstiftender Prozesse der Politik zu erklären. Dabei werden wir es uns nicht ganz so einfach machen können wie Karl Marx, der den Krieg aus der Behauptung oder dem Neuerwerb von Eigentum ableitet und der den Frieden zwischen den Nationen als Folge der Aufhebung von Ausbeutung in den Nationen postuliert:
„Die einzige Schranke, die das Gemeinwesen finden kann in seinem Verhalten zu den natürlichen Produktionsbedingungen — der Erde —... als den seinen, ist ein anderes Gemeinwesen, das sie schon als seinen anorganischen Leib in Anspruch nimmt. Der Krieg ist daher eine der ursprünglichsten Arbeiten jedes dieser naturwüchsigen Gemeinwesen, sowohl zur Behauptung des Eigentums, als zum Neuerwerb desselben“ (Marx 1974: 390–391).
„In dem Maße, wie die Exploitation des einen Individuums durch das andere aufgehoben wird, wird die Exploitation einer Nation durch die andere aufgehoben.
Mit dem Gegensatz der Klassen im Innern der Nation fällt die feindliche Stellung der Nationen gegeneinander“ (Marx/Engels 1974: 479).
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Literaturtip
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Meyers, R. (1994). Kriegsursachen und Friedensstrategien: anthropologische und politisch-gesellschaftliche Erklärungsansätze. In: Begriff und Probleme des Friedens. Grundwissen Politik, vol 11. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92537-4_5
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