Zusammenfassung
Eine der bedeutsamsten Fragen für die Familie der Zukunft ist die nach der Arbeitsteilung von Familie und Staat. Gegenüber dem vorherrschenden Verständnis von Familie als eines privaten Lebensbereichs, der weitgehend autonom von seiner sozialen Umwelt existiert und nur durch eine Soziologie sozialer Beziehungen zu erklären sei,2 ist die Kontinuität und Zunahme der politischen Debatten um die Familie, insbesondere seit den achtziger Jahren, hervorzuheben.
Der vorliegende Beitrag ist eine überarbeitete Version des Vortrags auf der Tagung “Familie der Zukunft”, 7.-9.4.94, Bonn. Er entstammt einem Forschungsprojekt zur wissenschaftlichen Beratung der Familienpolitik durch Familienberichte, an dem der Verfasser zusammen mit Kurt Lüscher, Yvette Lanun-Heß und Charlotte Wehrspaun beteiligt war. Das Projekt wurde unter dem Titel “Sozialberichterstattung über Familie — Bundesrepublik Deutschland im internationalen Vergleich” durch das Landesschwerpunktprogramm des Ministeriums fiir Wissenschaft und Kunst, Baden-Würtemberg gefordert. Ich danke allen Diskussionsteilnehmem und Projektmitarbeiterinnen für nützliche und kritische Hinweise.
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Literatur
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Walter, W. (1995). Familienberichterstattung und familienpolitischer Diskurs. In: Gerhardt, U., Hradil, S., Lucke, D., Nauck, B. (eds) Familie der Zukunft. Reihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92535-0_6
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