Zusammenfassung
Im Mittelpunkt der rechtspolitischen Arbeit des BMJ auf dem Gebiet des Familienrechts steht seit geraumer Zeit die Neuregelung des Kindschafisrechts. Das Vorhaben verfolgt vor allem folgende Ziele:
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Das Kindeswohl soll auf bestmögliche Art und Weise gefördert werden.
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Rechtliche Unterschiede zwischen ehelichen und nicht-ehelichen Kindern, die in Teilbereichen noch vorhanden sind, sollen soweit wie möglich abgebaut werden.
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Die Unterschiede im Kindschaftsrecht der alten und der neuen Bundesländer sollen beseitigt werden.
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Außerdem soll den Aufträgen des Bundesverfassungsgerichts und den Impulsen, die von der UN-Kinderkonvention ausgehen, Rechnung getragen werden. Daher sollten unter 2. die Schwerpunkte der Reform des Kindschaftsrechts kurz dargestellt werden. Die Arbeit an der Reform erfordert nicht nur juristische Kenntnisse, sondern auch den Fachverstand anderer Disziplinen. Ende 1991 wurde deshalb vom Bundesministerium der Justiz eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe “Nichtehelichenrecht” als Beratungsgremium eingesetzt. Mitglieder sind neben Praktikern aus dem Bereich der Rechtspflege auch Rechtswissenschaftler, Vertreter von Jugendämtern sowie ein Kinder- und Jugendpsychiater und ein Arzt und Psychotherapeut. Es ist beabsichtigt, neben der Arbeitsgruppe auch andere sachkundige Personen und Verbände anzuhören. Außerdem werden rechtsvergleichende und rechtstatsächliche Gutachten eingeholt, um zusätzliche Erkenntnisse für die weiteren Arbeiten zu gewinnen. Diese Forschungen stellen das Hauptziel des Berichts unter 3. dar.
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Anmerkungen
Buba, Hans-Peter, (Sozialwissenschaftliche Forschungsstelle der Otto-Friedrich-Universitat Bamberg), Grundlagenerkenntnisse zu nichtehelichen Kindern und ihren Eltern, Bamberg 1994 (Veröffentlichung in Zusammenhang mit Studie in FN 3) geplant.
Vaskovics, Laszlo A./Buba, Hans-Peter/Rost, Harald/Rupp, Marina (Sozialwissenschaftliche Forschungsstelle der Otto Friedrich Universität Bamberg), Lebenslage nichtehelicher Kinder, Zwischenbericht 1993 (Veröffentlichung in der Reihe der Forschungsstelle geplant).
Münder, Johannes, (Fachbereich Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften der Technischen Universität Berlin), Probleme des Sorgerechts bei psychisch kranken und geistig behinderten Eltern, Schlußbericht 1994 (Veröffentlichung in der Reihe des Fachbereichs geplant).
Salgo, Ludwig, Der Anwalt des Kindes — Eine vergleichende Studie, Köln 1993.
Volbert, Renate/Pieters, Volker, Zur Situation kindlicher Zeugen vor Gericht, Reihe “recht” des BMJ, Bonn 1993.
Proksch, Roland (Evang. Sliftungsfachhochschule Nürnberg), Pilolstudie zur Praxiserprobung von Vermittlung (Mediation) in streitigen Familiensachen, Nürnberg 1991 (noch nicht veröffentlicht).
Proksch, Roland (Evang. Stiftungsfachhochschule Nümberg/ISKA-Institut), Modellprojekt zur Praxiserprobung und Bewertung von Vermittlung (Mediation) in streitigen Familiensachen/Praxisprojekt/Begleitforschung/Evaluation, Nürnberg 1994 (noch nicht veröffentlicht).
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© 1995 Leske + Budrich, Opladen
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Strempel, D. (1995). Aktuelle Rechtstatsachenforschung des Bundesministeriums der Justiz auf dem Gebiet des Familienrechts: Ein Überblick. In: Gerhardt, U., Hradil, S., Lucke, D., Nauck, B. (eds) Familie der Zukunft. Reihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92535-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92535-0_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-92535-0
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