Zusammenfassung
Wachsende soziale Spannungen, verbunden mit der Forderung nach Demokratisierung und der Durchführung einer Nationalkonferenz entsprechend dem Vorbild anderer afrikanischer Staaten, der Druck ausländischer Geber und schließlich auch Stimmen innerhalb der eigenen Partei veranlaßten Kolingba zu schrittweisen politischen Zugeständnissen. Am 26.2 nahm der aus Nationalversammlung sowie Wirtschafts- und Regionalrat zusammengesetzte Kongreß eine Verfassungsänderung vor und schuf den Posten eines der Nationalversammlung verantwortlichen Premierministers. Am 16.3. berief Kolingba den bisherigen Koordinator der Regierungsarbeit, Staatsminister Edouard Franck, in das neue Amt. Unmittelbar nach seiner Ernennung sprach sich Franck für eine Öffnung sowohl in der Innen- als auch in der Außenpolitik aus und rief zur nationalen Einheit auf. In der am 20.3. gebildeten Regierung nicht mehr vertreten waren die wichtigsten Vertreter einer streng konservativen Linie, darunter der Verteidigungs- und Justizminister Christophe Grelombe, der Minister für öffentliche Sicherheit (=Innenminister), Thomas Mapouka, und der Wirtschafts-, Finanz- und Planungsminister Dieudonné Wazoua. Grelombe und Wazoua wurden jedoch zu Präsidentenberatern für Verteidigung bzw. Wirtschaft ernannt. Das Verteidigungsministerium übernahm Kolingba selbst. Zum neuen Wirtschafts- und Planungsminister bestellte Franck den als Pragmatiker geltenden bisherigen Stellvertreter von Wazoua, Thierry Bingaba. Neuer Finanzminister wurde Auguste Tene-Koyzoa, der vorher als Ökonom bei der BEAC beschäftigt war.
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© 1992 Leske + Budrich, Opladen
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Weiss, M. (1992). Zentralafrikanische Republik. In: Hofmeier, R., Diederichsen, T. (eds) Afrika Jahrbuch 1991. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92531-2_35
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92531-2_35
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-92532-9
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