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Unterschiedliche Interessen, ein Ziel? Thesen zur Aufhebung unterschiedlicher Interessenprofile in der Europäischen Union

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Europa 2020

Zusammenfassung

Das Projekt der europäischen Integration war von Beginn an durch unterschiedliche Interessen der beteiligten Staaten geprägt. Zusammengehalten wurden sie im Integrationsprozeß einerseits durch die Erfahrung zweier Weltkriege, die aus nationaler Konkurrenz entstanden waren, und dem daraus abgeleiteten Ziel, einen Verbund, ja vielleicht sogar einen Bundesstaat Europa zu konstruieren, in dem Rivalitäten, Konflikte und Interessengegensätze mit friedlichen Mitteln gelöst werden könnten. Zudem bestanden am Ende des Zweiten Weltkriegs eine integrationsförderliche Machtverteilung zwischen den europäischen Staaten, die „Weltmacht in Partnerschaft“ USA unterstützten das Integrationsvorhaben und die Sowjetunion wurde als eine gemeinsame Bedrohung wahrgenommen. Das Ziel eines gewaltlosen Konfliktlösungsverbundes (mit der Maximalvariante Vereinigte Staaten von Europa) beförderte vierzig Jahre lang Fortschritte bei der europäischen Einigung, die aber auch von Krisen und Stagnationsphasen begleitet waren.

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Literatur

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  5. Es existiert in Deutschland derzeit eine stabile Grundstimmung, die die europäische Integration positiv wertet. Der Lakmustest für diese Haltung wird ohne Zweifel die Umsetzung der Währungsunion und die damit verbundene Ersetzung der D-Mark durch den Euro werden.

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  31. Normativ läßt sich diese Aussage auf die Arbeiten von Joseph Nye: Peace in Parts. Integration and Conflict in Regional Organization, Boston 1971 beziehen.

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  32. Vgl. Hermann Lübbe: Abschied vom Superstaat. Vereinigte Staaten von Europa wird es nicht geben, Berlin 1994, das im Schlußteil ein Plädoyer für die Neuartigkeit der europäischen Integration ist, ein „nicht identifiziertes, historisch niemals zuvor existent gewesenes Gebilde.“

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  35. Die Diskussion im Rahmen der Regierungskonferenz 1996/97 läßt erahnen, auf welche inneren Konflikte die EU zusteuert: Die sogenannten kleinen Mitgliedstaaten fürchten ihre Marginalisierung, die sich in dem Ansinnen der großen Staaten äußert, daß Verzicht auf ein Mitglied der Kommission und einen Richter am Europäischen Gerichtshof, die Reduzierung der Anzahl der Europaabgeordneten und die Verschiebung der Stimmengewichtung im Ministerrat zuungunsten der kleineren Staaten zu leisten ist. Vgl. Gleichheit für alle Staaten in einer größeren EU? hrsg. vom Philip Morris Institute for Public Policy Research, April 1996.

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  39. Auf folgendes ist dabei aber hinzuweisen: Es wird kritisiert, daß die Gleichheit der Wahl — eine demokratisch notwendige Bedingung — in Art. 138 EG-Vertrag nicht festgeschrieben und damit die Repräsentativität nicht gewährleistet ist. Die faktische Gleichheit der Wahl ist aber auch in vielen Mitgliedstaaten nicht gewährleistet, trotz verfassungsrechtlicher Fixierung. Unterschiedliche Größe von Wahlkreisen, Besonderheiten des Wahlrechts — wie die Fünf-Prozent-Klausel — und unterschiedliche Auszählungsverfahren führen zu Disproportionen zwischen Stimmabgabe und Mandatserhalt. Das gilt nicht zuletzt für Großbritannien und Deutschland; in beiden Staaten werden diese Themen entsprechend diskutiert.

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  40. Die Diskussion um das Kerneuropa-Modell geht auf das Positionspapier „Überlegungen zur europäischen Politik“ von Wolfgang Schäuble, Karl Lamers, Michael Glos und Günter Rinsche vom 1. September 1994 zurück.

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Thomas Jäger Melanie Piepenschneider

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© 1997 Leske + Budrich, Opladen

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Jäger, T., Piepenschneider, M. (1997). Unterschiedliche Interessen, ein Ziel? Thesen zur Aufhebung unterschiedlicher Interessenprofile in der Europäischen Union. In: Jäger, T., Piepenschneider, M. (eds) Europa 2020. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92518-3_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92518-3_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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